Eine Zivilstreife der Münchner Polizei hat am Wochenende einen jungen Mann aus dem Verkehr gezogen, der die Straßen im Norden der Stadt zu seiner persönlichen Rallye-Strecke gemacht hatte. Immer wieder driftend und slidend bretterte der 21-Jährige mit einer mehr als zwei Tonnen schweren Luxuslimousine durch Milbertshofen.
Zu seinem Pech - und zum Glück für andere Verkehrsteilnehmer - rauschte der Möchtegern-Rennfahrer am Sonntag gegen 1.15 Uhr vom Parkplatz eines Supermarktes an der Schwarzhauptstraße geradewegs vor die Motorhaube einer zivilen Polizeistreife. Die Ordnungshüter mussten eine Vollbremsung machen, um nicht mit dem ausbrechenden Heck des BMW 750 zu kollidieren, nahmen dann aber die Verfolgung in Richtung Anton-Ditt-Bogen, Hufelandstraße und Ingolstädter Straße auf.
Auf etwa Tempo 100 schätzten die Beamten die Geschwindigkeit der Limousine vor ihnen. Dabei konnten die Beamten feststellen, dass bei jedem Abbiegevorgang erneut das Fahrzeugheck ausbrach. Offen ist bisher, ob der 21-Jährige seinen BMW nicht im Griff hatte - oder ob er das Fahrzeug bewusst wie einen Rennwagen übersteuerte.
An der Kreuzung zum Frankfurter Ring war dann Schluss. Als der Student aus München an einer roten Ampel halten musste, beendeten die Polizisten das Spektakel. Die Limousine, in der drei Minderjährige als Beifahrer saßen, gehörte nicht dem 21-Jährigen, sondern ist ein Firmenwagen. Wie der junge Mann an das Auto gekommen war, muss nun ermittelt werden. Den Münchner erwartet eine Anzeige wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens, das mit bis zu zwei Jahren Haft oder Geldstrafe geahndet wird.