Süddeutsche Zeitung

Global-Pop aus der Techno-Szene:Rave mit Rio Reiser

Die Berliner Guerilla-Gig-Band "Il Civetto" präsentiert ihr neues Album "Späti del Sole" in der Münchner Milla - und gerüchteweise im Englischen Garten.

Ein Ruf wie Donnerhall ist im Fall von Il Civetto wörtlich zu verstehen: Der Berliner U-Bahn-Hof Schlesisches Tor soll gebebt haben, als die Band dort eines Abends im Mai 2011 ein Guerilla-Konzerte gab. Der Sicherheitsdienst war mit Döner bestochen, und so trieben die Beats dahin, der Gig weitete sich zum ekstatischen Street-Rave, zur Bloc Party aus, den Spätis, also den Kiosken drumherum, gingen die Getränke aus. Il Civetto, heißt es, sind den "offenen Versuchslaboren der Berliner Technoszene" entsprungen, dort feierten die Musiker selbst, und sie trugen die Energie hinaus auf die Straßen Berlins oder in die U-Bahnen. Dabei machen sie keinen Elektro, sind klassisch im Gesang oder an der Klarinette ausgebildet oder durch Ethno-Pop von Manu Chao geprägt. Ihr neues Album "Späti del Sole" mit Hits wie "Rio-Reiser-Platz" und "Neonlicht" ist hochmusikalischer, rhythmischer, entspannter Global-Fusion-Pop zu Themen wie Klimawandel und Gentrifizierung, aufgenommen mit den Produzenten von Cro, Mark Forster und AnnenMayKantereit. Der alte Straßenkampfgeist lebt aber weiter, in München sollen sie am Mittwoch einen Guerilla-Gig an einem Kiosk im Englischen Garten Süd geben.

Il Civetto, Fr., 27. Mai, 20 Uhr, Milla, Holzstr. 8

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5590470
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/zir/chj/by
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.