Süddeutsche Zeitung

Kunsthalle München:Zwischen Mythos und Klischee

Wie der Maler Ignacio Zuloaga um 1900 das Bild Spaniens in Deutschland geprägt hat, zeigt eine Ausstellung in der Münchner Kunsthalle.

Von Helen Geyer

Drei Frauen stehen im Vordergrund, sie tragen wallende Kleider und aufwendigen Kopfschmuck. Die gelb-braune Landschaft im Hintergrund ist karg, nur vereinzelt sind Menschen oder Pferde zu sehen. Der Himmel ist mit dunklen Wolken verhangen. 1903 malte Ignacio Zuloaga (1870 - 1945) dieses Werk mit dem Titel "Mis Primas" (Deutsch: Meine Cousinen). Derzeit sind die Bilder des spanischen Künstlers in der Münchner Kunsthalle in der Ausstellung "Mythos Spanien" zu sehen. Die Präsentation zeichnet in rund 80 Werken den Werdegang des Künstlers nach und setzt diesen auch in den zeitgeschichtlichen Kontext.

Ignacio prägte um 1900 das klischeehafte Bild Spaniens in Deutschland, insbesondere durch die Gemälde seiner Cousinen in traditioneller Kleidung. Heute ist der im Baskenland geborene Künstler in der Bundesrepublik aber kaum noch bekannt. In "Mythos Spanien" werde Zuloaga nun "in seiner ganzen Vielschichtigkeit neu beleuchtet", kündigt der Veranstalter an. Themen sind unter anderem seine Beziehung zu Deutschland, zu spanischen Intellektuellen sowie sein Verhältnis zum Franco-Regime. Die Ausstellung an der Theatinerstraße läuft noch bis zum 4. Februar.

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