IAA in München:Methode "Friss oder stirb"

Lokalpolitiker wollen bei der Automobilausstellung mitreden

Von Nicole Graner, Altstadt/Lehel

Die Stadt München hat vor Kurzem beschlossen, der Internationalen Automobilausstellung (IAA) im kommenden Jahr mehr Raum beziehungsweise mehr Präsentationsflächen in der Innenstadt zuzugestehen. Auf dem Marienplatz, dem Odeons- und Max-Joseph-Platz, dem Wittelsbacher- und Königsplatz sollen für die Öffentlichkeit sogenannte "Open Spaces" entstehen.

Diese Entscheidung stößt nicht nur bei 19 Umweltverbänden auf Gegenwind, sondern auch beim Bezirksausschuss (BA) Maxvorstadt. Bei dieser Entscheidung seien die Bezirksausschüsse nicht einbezogen worden, hieß es. Auch die Mitglieder des Bezirksausschusses Altstadt-Lehel sparten nun nicht an Kritik. Das Gremium fordert auf Initiative von SPD und Grünen, dass die Stadt in der nächsten öffentlichen Sitzung des Gremiums die genaue Planung vorstellt und den Bezirksausschuss miteinbezieht. Es gehe um die Gestaltung des öffentlichen Raums "bei uns in der Altstadt", betonte Philippe Louis (Grüne). "Da wird einfach so gesagt, diese Plätze nehmen wir. So geht das nicht." Man wolle hierzu auch gerne "Stellung nehmen dürfen".

Bernhard Wittek (CSU) zeigte sich verwundert, dass man das Vorgehen der Stadt so kritisiere. Der BA wolle doch die Innenstadt beleben. Und da sei die Idee der IAA, die Plätze in das Konzept mit einzubeziehen, doch eine "wichtige Sache". Gerade auch für die Gastronomie. "Für mich sieht das eher nach einem Versuch aus, ein politisches Zeichen gegen die IAA zu setzen", erklärte Wittek. Jörg Hoffmann (FDP) zeigte sich "sehr froh", dass die IAA München ausgewählt habe und nicht Berlin. So ein Ereignis tue der Stadt ausgesprochen gut. Er halte nichts davon, sich jetzt in einem "Klein-Klein" zu verzetteln. "Mit so einem Antrag machen wir uns leider keine Freunde."

Dass die IAA der Gastronomie gut tun würde, dass sie Arbeit schaffe, stritt auch Julia Rothmayer (SPD) nicht ab. Aber diese "Open Spaces" würden viel Platz im öffentlichen Raum einnehmen. Nach der Methode "Friss oder stirb" könne das einfach nicht entschieden werden. Wie diese Planungen genau aussehen - "das möchte ich vorher wissen", betonte sie. Der Bezirksausschuss entschied sich für den Antrag der Grünen und der SPD und fordert, in der nächsten Sitzung am Dienstag, 7. Juli, 19 Uhr, von der Stadt genau informiert zu werden.

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