Süddeutsche Zeitung

Mobilität:Eine IAA nicht nur für Autos

Bund Naturschutz präsentiert Konzept für Automobilmesse

Wenn es nach dem Bund Naturschutz (BN) ginge, bräuchte es die Internationale Automobilausstellung in München gar nicht. Aber jetzt ist die IAA für den September 2021 nun mal fix vereinbart, dann soll sich die Messe doch bitte wirklich mit der Zukunft der Mobilität befassen. So sieht es Martin Hänsel. Allerdings zweifelt der stellvertretende BN-Geschäftsführer daran, dass die Stadt sich ausreichend um die Belange jener Verkehrsteilnehmer kümmert, die ohne Auto unterwegs sind - also hat der Verband nun Empfehlungen vorgelegt. "Living City Lab" nennt der BN das Konzept, in dem er bereits bestehende Beschlüsse des Stadtrats sowie Ideen bündelt.

Fünf Bausteine sollen helfen, die Fortbewegung der Münchnerinnen und Münchner während der IAA spürbar zu verändern. Sämtliche Pläne aus dem Radentscheid - etwa der Altstadt-Radlring oder die Schnellverbindung zwischen Odeonsplatz und Münchner Freiheit - sollen über Pop-up-Radwege umgesetzt werden. Plätze in der Innenstadt wie Isartor oder Stachus sollen urbane Treffpunkte werden. Sonnenstraße und Isarboulevard möchte der BN teils für den Autoverkehr sperren und die Verbindung zwischen Museumsviertel und Altstadt verbessern. An der umstrittenen "Blue Lane", die von Riem über die A 94 und die Prinzregentenstraße ins Zentrum führen soll und Autos vorbehalten ist, rüttelt der BN nicht. Man wolle ja nicht gegen die IAA vorgehen, sagt Hänsel, sondern Ideen liefern, wie sich Münchens Verkehr wirklich weiterentwickeln kann.

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Quelle:
SZ vom 11.07.2020 / infu
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