Ein Hungerstreik ist moralische Erpressung. Und kann daher ein legitimes Mittel im politischen Meinungskampf sein. Dann nämlich, wenn der Adressat klar ist und auf derselben Ebene antworten kann: moralisch - oder eben unmoralisch. Der Hungerstreik eines in München eingesperrten Klimaaktivisten könnte jedoch, nimmt man die gestellten Forderungen ernst, nur auf politisch-institutioneller Ebene beendet werden. Ein Musterbeispiel für eine von vornherein zum Scheitern verurteilte Kommunikation. Er ist deshalb falsch. Und in der Konsequenz höchst gefährlich.
MeinungWider die Demokratie:Warum der Hungerstreik des Klimaaktivisten falsch ist

Kommentar von Martin Bernstein
Lesezeit: 2 Min.

So ehrenwert die Absichten von Wolfgang M., des in Präventivhaft genommenen Klimaaktivisten, sein mögen: Die von ihm gewählte Form des Protests missachtet Grundprinzipien der Demokratie.

Protest:Klimaaktivist in Stadelheim in Hungerstreik getreten
Der 47-jährige Wolfgang M. gehört der "Letzten Generation" an. Nach mehreren Demonstrationen und Klebe-Aktionen sitzt er bis Anfang Dezember in Präventivhaft.
Lesen Sie mehr zum Thema