Einer der hungerstreikenden Klimaaktivisten im Berliner Regierungsviertel befindet sich nach Angaben der Unterstützergruppe in akuter Lebensgefahr. Der Münchner Wolfgang Metzeler-Kick hungert bereits seit 84 Tagen. Und seit sechs Tagen nehme der 49-Jährige nur noch Wasser, Mineralstoffe und Vitamintabletten zu sich, aber keine Kohlenhydrate, befinde sich also im „absoluten Hungerstreik“, wie die Kampagne „Hungern bis ihr ehrlich seid“ am Dienstag mitteilte.
Der Gesundheitszustand Metzeler-Kicks habe sich seit Wochenbeginn „deutlich zugespitzt“. Er sei noch ansprechbar und orientiert, aber körperlich sehr schwach. Ein weiterer Abfall seines Blutzuckerspiegels könne zu einem epileptischen Anfall führen. Das ehrenamtliche Ärzteteam erklärte einer Pressemitteilung zufolge, dass für den Aktivisten ab sofort ein Risiko bestehe zu kollabieren und im schlimmsten Fall zu sterben. Die Ärztinnen und Ärzte haben deshalb die Verantwortung für die medizinische Begleitung abgegeben.
Die Klimaaktivisten leben in einem Zeltcamp am Bundeswirtschaftsministerium in Berlin. Mit ihrem Hungerstreik wollen sie von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Regierungserklärung erzwingen, in der dieser den Klimanotstand eingesteht. Scholz nannte den Hungerstreik bei einem öffentlichen Gesprächsforum am Wochenende eine „bedrückende Aktion“, die abgebrochen werden müsse. Gewalt gegen sich selbst sei nicht gut für die Demokratie.
Metzeler-Kick hatte seine Aktion am 7. März begonnen, die anderen folgten nach und nach. Zurzeit hungern vier Menschen, zwei weitere haben ihren Hungerstreik mittlerweile abgebrochen. Am Mittwoch kündigte ein zweiter der vier Beteiligten an, in den „absoluten Hungerstreik“ zu treten. Es handelt sich um den 34-jährigen Berliner Adrian Lack, der nach eigenen Angaben seit 23 Tagen nichts mehr isst und fortan auch auf Obst- und Gemüsesäfte mit Kohlenhydraten verzichtet.