15 Jahre H'ugo's:Serge Gnabry gratuliert, Benjamin Pavard prostet und Ralf Moeller schwärmt

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Ugo Crocamo - hier mit Enkelin Aurora - zieht im H'ugo's Promis wie Ralf Moeller an. (Foto: Catherina Hess)

Bekannte Gäste nach rechts, unbekanntere nach links: Bei der Geburtstagsfeier im H'ugo's zeigt sich einmal mehr, warum das Lokal von Ugo Crocamo der bekannteste Party-Italiener des Landes geworden ist.

Von Philipp Crone

Die wichtigen Dinge sind manchmal leicht zu übersehen. So auch am Sonntagabend am Promenadeplatz, wo Ugo Crocamo in seinen 52. Geburtstag hinein und zugleich 15 Jahre H'ugo's feiert, den mittlerweile vermutlich bekanntesten Party-Italiener des Landes. Dass hier groß gefeiert wird, ist wiederum nicht zu übersehen, die Schlange der Wartenden endet erst hinter den Tram-Gleisen. Anzustehen stört an diesem Abend die wenigsten Gäste, dann ist eben mehr Zeit, den Hintergrund mit Fotowand und Orchideen-Tunnel auf dem Insta-Selfie zu drapieren. Drinnen wiederum steht der Gastgeber und weist die Plätze an. Bekannte Gäste nach rechts, unbekanntere nach links. Und da ist dann der Gegenstand, der auch zu Crocamos Erfolg beigetragen hat: eine schwarze Kordel, die seine Lounges vom Rest trennen.

Die einen, denen sich die Absperrkordel öffnet, kommen gerne, weil sie hier in relativer Ruhe feiern können. Zum Beispiel Benjamin Pavard, der als erster Abgesandter des FC Bayern eintrifft. Das Team ist um 15.28 Uhr von der Amerika-Tour in München gelandet, um 20.17 Uhr ist der Franzose bei Crocamo. Wertschätzung, in Minuten ausgedrückt.

Jubiläum mit vielen Bekannten: Giulia Siegel mit zwei ihrer Kinder, den Zwillingen Mia und Nathan. (Foto: Catherina Hess)

Während Pavard sich nach dem Anstoßen mit Crocamo zunächst mit einem Weißwein in seinen Insta-Account vertieft, sitzt einen Tisch weiter der etwa drei Mal so breite Schauspieler Ralf Moeller, der noch immer gerne als Hau-drauf-und-Schluss-Darsteller neben seinem Kumpel Arnold Schwarzenegger gebucht wird. Moeller, wie Schwarzenegger immer wieder zu Gast, wenn er im Land ist, sagt über Crocamo: "Die Leute lieben ihn einfach, weil er so eine Wärme ausstrahlt." An diesem Abend ist es fast schon Hitze, später reißt sich Crocamo zum Anschneiden der Torte gar das Hemd vom Leib. Aber das gehört hier immer auch dazu, es ein klein wenig zu übertreiben.

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Denn neben dem VIP-Lounge-Prinzip "Sehen, sehnen, gesehen werden" geht es in jeder der mittlerweile zahlreichen H'ugo's-Filialen ja auch um die bewusste Abend-Eskalation. Gäste wie die nach dem üblichen Schulterklopfen mit dem Gastgeber nun Platz nehmenden Serge Gnabry, Hasan Salihamidžić oder Alphonso Davies betrachten das etablierte Pizza-Party-Spektakel aus der Distanz. Die Kontrahenten in diesem Spiel: auf der einen Seite die gerade ergrauten Herren mit dicken Brillen, dicken Ringen und dicken Zigarren. Auf der anderen die gerade erwachsenen Damen mit dünnen Trägern und dünnem Portemonnaie.

Da ist aus Crocamos Club der wilden Kerle zum Beispiel einer der Männer, die eigentlich zu alt sind für T-Shirts, auf denen Fotos von halbnackten Frauen zu sehen sind. Er raucht kurz mit Moeller, sticht in seinen Shrimps-Cocktail (gratis hinter der Kordel) und lässt dann einen Dom Pérignon an den Tisch mit den Damen in Sommerkleidchen liefern. Wo ist ein Outfit mit Spaghetti-Trägern passender als hier?

Dreht auf am Ex-Spielerfrauen-Tisch: Simone Ballack. (Foto: Catherina Hess)

Im Laufe des Abends mischt sich dann alles im prickelnden Champagner-Rausch. Die Voll-Promis lehnen sich zurück, die Anwärter wie etwa der Ex-Fußball-Spielerfrauen-Tisch um Simone Ballack und Claudia Effenberg samt erwachsenen Kindern drehen auf, der Rest der etwa 600 Gäste sieht zu. Selbst einer von Münchens erfahrensten VIP-Party-Gastgebern, der frühere Hippodrom-Wirt Sepp Krätz, erliegt wild Weinglas-schwenkend dem Sog dieses von Crocamo seit 15 Jahren immer weiter verfeinerten Gesellschaftsrezepts aus italienischem Essen, teuren Getränken, lauter Musik und überwiegend weiblichen Gästen. Der Rest der Nacht ist dann Tanz, Tratsch und Torte, dass sogar Benjamin Pavard irgendwann das Handy weglegt.

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Ugo Crocamo begann mit 16 als Spüler im Haus der Kunst, heute macht er als Gastronom Millionenumsätze und eröffnet H'ugo's-Ableger in ganz Deutschland. Über einen, den das Image des feierwütigen Luxus-Italieners nicht im Geringsten stört.

Von Philipp Crone

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