Holz statt Teppich und viel Licht. Wenn der Hugendubel am Marienplatz nächste Woche wiedereröffnet, kommen Kunden über den nun seitlichen Eingang in eine modernisierte und übersichtliche Buchhandlung. Anderthalb Jahre mussten die Münchner auf die Wiedereröffnung warten, zwischenzeitlich sah es nicht so aus, als könnte das Familienunternehmen mit der Telekom als Mietinteressent mithalten. Aber München und der Hugendubel am Marienplatz, das sei schon seit der Eröffnung 1979 eine große Liebe, wie sich Geschäftsführerin Nina Hugendubel erinnert. Es gab eine Petition mit mehr als 10 000 Unterschriften und schließlich eine Einigung.
Hugendubel ist jetzt Untermieter der Telekom und hat sich auf zwei Stockwerken eingerichtet. Das bedeutet eine Verkleinerung von 3600 auf 1200 Quadratmeter Fläche, weshalb es Fachliteratur und Schulbücher nun nur noch in der Filiale am Stachus gibt. Trotzdem finden die Kunden auf zwei Stockwerken alle klassischen Themengebiete. Im ersten Stock stehen Kinderliteratur, Romane und Fantasy. Im zweiten Stock sind Reiseliteratur, Esoterisches und Kochbücher auf verschieden hohen Holztischen übersichtlich angeordnet. Auch das Konzept der sogenannten Leseinseln bleibt. Die Sitzbänke aus knallrotem Kunstleder sind weg, stattdessen gibt es ebenso knallige Sofas und graue Ohrensessel. Dicht gedrängt in der Leseecke sitzen und in die Bücher hineinlesen - das wird es nun nicht mehr geben.
In Zukunft können sich Besucher einen Cappuccino an der Kaffeebar holen, bevor sie sich einen Leseplatz mit Blick auf das Rathaus sichern. Hugendubel, so hofft die Geschäftsführerin, solle den klassischen Buchhandel und die digitale Welt vereinen. Deshalb bekommt der eigene Onlinehandel mehr Gewicht - zur ersten Veranstaltung am Mittwochabend in den neuen Räumen waren Blogger zu Gast. Am Dienstag kommender Woche eröffnet die Filiale dann auch wieder für den Publikumsverkehr.