München heute:Ambulantes Hospiz-Zentrum geplant / Stadt verbietet Pegida-Kundgebung vor Synagoge

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Sie leiten den Christophorus Hospiz Verein und wollen ein neues Haus errichten: Leonhard Wagner, Renate Salzmann-Zöbeley und Sepp Raischl (v.l.). (Foto: Stephan Rumpf)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Bernd Kastner, München

Die Kirche war voll, und das an einem Werktag. Es war vor ein paar Wochen in St. Lukas, ein Abend über das Sterben. "Letzte Lieder" hieß dieses Konzert, das viel mehr war als ein Konzert, es war eine Erinnerung an sterbende Menschen, eine Lesung von Texten, in denen der Autor Stefan Weiler seine Besuche bei den Kranken beschreibt. Sie haben ihm dabei ihre Lieblingslieder verraten. Ein großartiger Abend war das, so traurig und so schön, auch deshalb, weil er die passenden Worte und Töne fand. Dass so viele Besucher gekommen sind, könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Menschen viel mehr über das Sterben sprechen wollen, als sie es bisher tun.

Veranstaltet hat den Abend der Christophorus Hospiz Verein (CHV), der eines von zwei Hospizen in München betreibt. Dieser Verein will nun ein neues Angebot schaffen, das es so in Deutschland noch nicht gibt. In einem ambulanten Hospiz-Zentrum sollen unheilbar kranke Menschen und ihre Angehörigen viel früher als bisher an die Hand genommen werden. Sie sollen dort adäquate Betreuung und Behandlung bekommen, und sie sollen sich mit anderen austauschen, die auch eine schlimme Diagnose bekommen haben. Starten könnte das Zentrum in zwei, drei Jahren, wenn es nach dem CHV geht. Allein, noch sucht der Verein nach einer geeigneten Immobilie.

"...und die Welt steht still...", hieß der Untertitel des Abends mit den letzten Liedern. Aber ehe die Welt stillsteht, dreht sie sich oft ganz schnell, weil die Patienten noch viel regeln und viel erzählen wollen. Damit dies gelingt, will der CHV in dem geplanten Zentrum auch die Angehörigen mit einbinden. Sie sollen ermutigt und befähigt werden, den Patienten nicht nur zu versorgen, sondern auch über das Sterben zu reden. Solche Gespräche sind traurig, sie können aber auch schön und befreiend sein.

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