Hooligans beim Amateurderby:"Dass das so nicht weitergehen kann, ist klar"

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Bengalos auf dem Viktualienmarkt: Nach Ausschreitungen beim Lokalderby wollen Politik und Polizei neue Konzepte entwickeln, um "Ausschreitungen von marodierenden Fans" künftig zu verhindern.

Von Florian Fuchs

  • Nach den Ausschreitungen beim Lokalderby vor einer Woche fordern Polizei und Politik neue Konzepte gegen "marodierende Fans".
  • Etwa 400 Anhänger des FC Bayern hatten sich auf dem Viktualienmarkt getroffen und zahlreiche Bengalos angezündet. Standbetreiber hatten aus Angst um ihre Ware ihre Geschäfte frühzeitig geschlossen.

Polizei will neues Konzept entwickeln

Eine Woche liegt das Derby zwischen den zweiten Mannschaften des TSV 1860 München und des FC Bayern München im Grünwalder Stadion zurück, nun kommt das Nachspiel: Die SPD-Stadtratsfraktion fordert Stadtverwaltung und Polizei in einem Antrag auf, ein Konzept zu entwickeln, wie "Ausschreitungen von marodierenden Fans" künftig besser verhindert werden können.

Die Polizei hat bereits bereits angekündigt, den vergangenen Einsatz genau nachzubesprechen, um Ansatzpunkte für ein neues Konzept zu entwickeln. "Wir stehen dazu in enger Abstimmung mit dem Innenministerium", sagt Sprecher Thomas Baumann.

Bengalos auf dem Viktualienmarkt

Nach der Partie am vergangenen Dienstag, die die Amateure des FC Bayern mit 3:1 gewonnen hatten, sprach das Präsidium von einer "neuen Dimension" der Probleme, die es so bei Fußballspielen in der Stadt noch nie gegeben habe. Etwa 400 Anhänger des FC Bayern hatten sich am Abend auf dem Viktualienmarkt getroffen und zahlreiche Bengalos angezündet. Standbetreiber hatten aus Angst um ihre Ware ihre Geschäfte frühzeitig geschlossen.

Vor dem Amateur-Derby 1860 - FC Bayern
:Fans randalieren auf dem Viktualienmarkt

"Eine neue Dimension" der Fan-Gewalt: 400 Fans des FC Bayern II haben vor dem Derby gegen den TSV 1860 II Leuchtfackeln auf dem Viktualienmarkt gezündet. Die Standbetreiber sind entsetzt.

Von Florian Fuchs und Christoph Leischwitz

Nach der Viertligapartie mit 12 500 Zuschauern bilanzierte die Polizei 13 Festnahmen wegen Körperverletzungen, Landfriedensbruch, Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz und Beleidigung.

Die SPD-Stadträte Alexander Reissl und Ulrike Boesser argumentieren, dass die beiden Münchner Fußballvereine wichtige Repräsentanten der Stadt seien. Dagegen stehe jedoch die zunehmende Gewaltbereitschaft einer kleinen Minderheit von Fußball-Hooligans. "Die Stadtgesellschaft und ihre Institutionen dürfen das nicht hinnehmen." In ihrem Antrag fordern Reissl und Boesser, dass auch die Vereine und die Fanprojekte in die Erarbeitung eines Konzepts einzubeziehen seien.

400 Polizisten im Einsatz

Polizei-Sprecher Baumann gibt den Stadträten recht, dass die Lage von Spiel zu Spiel schwieriger zu kontrollieren sei. "Dass das so nicht weitergehen kann, ist klar." Man müsse zum Beispiel schauen, ob Fantreffen wie auf dem Viktualienmarkt nicht besser kanalisiert werden könnten, oder ob mehr Einsatzkräfte Sinn machten.

Allerdings setzte die Polizei schon vergangenen Dienstag 400 Polizisten ein, bei normalen Spielen in der Allianz Arena genügen auch schon einmal 250. Das Präsidium will sich deshalb eng mit dem Innenministerium absprechen, weil Probleme mit Hooligans nicht nur in München bestehen. Bei der Partie Fürth gegen Nürnberg vergangene Woche kam es ebenfalls zu Ausschreitungen.

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