Restaurant & Bar Glockenbachviertel "Hong Kong Bar":Angekommen im duftenden Hafen

Die Hong Kong Bar ist eines der wenigen Lokale in München, das zugleich Bar, Lounge und Restaurant sein möchte - und es tatsächlich auch ist.

Verena Schälter

Dieser Text ist leider veraltet, das Restaurant/ die Bar gibt es inzwischen nicht mehr.

Bar-Test Honkong Bar in der Kapuzinerstraße

Die Hong Kong Bar vermittelt ein Gefühl von Entspannung und angekommen sein. Vielleicht liegt das am Namen: Hongkong bedeutet wörtlich übersetzt "duftender Hafen".

(Foto: Verena Schälter)

Ein Pärchen sitzt an der Bar. Über ihnen ein weißer Papierschirm, der aussieht wie ein riesiges Cocktailschirmchen. Im Hintergrund läuft leise Musik. Der Barkeeper stellt ihnen zwei Cocktails hin, die mit exotischen Früchten dekoriert sind. Wer nach einem anstrengenden Arbeitstag ein bisschen abschalten möchte, kann dies in der Hong Kong Bar. Hongkong bedeutet wörtlich übersetzt "duftender Hafen" und tatsächlich vermittelt die Atmosphäre der Bar, das Gefühl angekommen zu sein.

Die Hong Kong Bar ist eines der wenigen Lokale in München, das zugleich Bar, Lounge und Restaurant sein möchte und es tatsächlich auch ist. Wer etwas essen will, kann rechts im Restaurantbereich Platz nehmen und sich anschließend für einen Cocktail oder ein Glas Wein an die Bar setzen oder es sich auf einer Couch im Loungebereich gemütlich machen.

Zwanzig Jahre gibt es die Hong Kong Bar mittlerweile. Doch erst seit eineinhalb Jahren leiten Florian Riedel und Heinrich Lukowski das Lokal. Seitdem hat sich einiges verändert. Die Einrichtung der Bar ist nach wie vor asiatisch. Aber statt Rot und Schwarz sind die dominierenden Farben nun Rot und Crèmeweiß. Dadurch wirkt die Bar heller und freundlicher. Passend dazu ist das Licht - nicht zu hell und nicht zu dunkel. Genau wie die Lautstärke der Musik, die immer so eingestellt ist, dass ein Gespräch ohne Probleme möglich ist.

Die Dekoration besteht größtenteils aus asiatischen Accessoires, wie Papierschirmen oder Buddhas. Wobei hier gilt: Stil geht vor einheitlicher Landeskultur. Deshalb entpuppen sich zwei der steinernen Buddhas auch als indisch. "Sie sind ein bisschen dezenter und weniger kitschig als die chinesischen Buddhas", sagt Riedel. Auch die Speise- und Getränkekarte hat sich verändert.

Die Ausrichtung der Küche ist panasiatisch. Das bedeutet, dass die beliebtesten Aspekte der thailändischen, chinesischen und vietnamesischen Küche miteinander kombiniert werden. Klassiker wie Frühlingsrollen, Thai Curry und knusprig gebratene Entenbrust dürfen nicht fehlen. Die Hongkong Bar verzichtet bei allen Speisen auf die für die asiatische Küche häufig typischen Geschmacksverstärker. Die hausgemachten Teigtaschen mit Fleischfüllung und Gemüsesticks namens "Wan Tans Classic", bestehen den Geschmackstest in jedem Fall auch ohne Glutamat.

Zeit lassen sollte man sich beim Lesen der Getränkekarte, denn die Auswahl ist groß. Neben den 130 Cocktails haben Riedel und Lukowski 15 Sorten Wodka, 20 Sorten Rum und 40 verschiedene Whiskeys im Angebot. Passend zur Küche kann man aber auch Bier aus Thailand, China und Vietnam probieren.

Von 17 bis 20 Uhr ist Cocktail-Happyhour, das heißt alle Cocktails kosten 5,50 Euro, alkoholfreie Cocktails 4,50 Euro. Das zieht auch junge Leute an, wobei das Publikum hauptsächlich um die Dreißig oder älter ist. Betrachtet man das Kommen und Gehen in der Bar, hat man den Eindruck, dass zuerst die Eltern zum Essen kommen, um dann später von ihren Kindern abgelöst zu werden, die hier zur späteren Uhrzeit was trinken gehen wollen.

Am Wochenende ist meistens ab elf Uhr ein bisschen Party angesagt. Die Musik wieder rockiger und lauter. Aber nicht zu sehr, denn die Hong Kong Bar ist in erster Linie eben eine Bar und kein Club.

Auch prominentere Gäste schätzen die entspannte Atmosphäre der Hong Kong Bar. Vor kurzem sei der Regisseur Dieter Wedel hier gewesen, auch Konstantin Wecker komme ab und zu einmal vorbei, genau wie der ein oder andere FC-Bayern Spieler. "Wir wollen aber kein Szeneladen werden, wo sich Fotografen tummeln, in der Hoffnung einen Promi vor die Linse zu bekommen. Wir wollen ein Kultladen bleiben", sagt Riedel.

Das Ambiente der Bar ist stilvoll und schick, aber die Atmosphäre locker und leger. Wer das kleine Schwarze im Schrank gelassen und sich für Jeans und Sneakers entscheiden hat, braucht deshalb keine schrägen Blicke fürchten, sondern kann einfach ankommen - im duftenden Hafen.

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