Theater im Hofspielhaus:Vor der Linse

Ein knappes Jahr lang wartet Fotograf Guido (stehend: Leon Sandner) täglich auf seine "Haltestellenfrau". Als diese bei ihm an der Tür klingelt, wird sie unerwartet real. (Foto: Tobias Melle/Hofspielhaus)

Fotografie und Eigenleben: In "Irgendjemand wartet immer" werden Bilder zum Streitobjekt.

Fotografien geben keine Widerworte, der Betrachter kann den abgebildeten, objektifizierten Menschen mit Bedeutung, mit einer Persönlichkeit aufladen. Doch was, wenn die reale Person plötzlich an der Tür klingelt? Diese unerwartete Situation erleben die vier Protagonisten des Theaterstücks "Irgendjemand wartet immer" von SZ-Redakteurin Barbara Hordych und Autor Erhard Dietl.

Agnes und Guido fotografieren heimlich Lisa und Victor, die täglich an der Bushaltestelle vor ihrem Haus warten. Als das auffliegt, fühlen sich die Fotografierten missbraucht, wissen aber selbst nicht wieso, während die Fotografen, die ihre Bildmotive nie kennenlernen wollten, ihre Projektionsflächen verlieren. Regisseurin Livia Schoeler inszeniert Gespräche voller Missverständnisse, die sich mit der Frage beschäftigen, ob uns der bloße Blick schon lieber geworden ist als die menschliche Begegnung.

"Irgendjemand wartet immer", Uraufführung am Di., 28. März, 20 Uhr, Hofspielhaus , Falkenturmstraße 8

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