Kino:Hof zieht Bilanz

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"Wir hatten volle Säle, glückliche Gesichter und viele emotionale Momente", resümierte Thorsten Schaumann, der künstlerische Leiter. (Foto: Patrick Findeiss/Hofer Filmtage)

Die 56. Filmtage sind beendet. Zwar kann man einige Filme noch online sehen, aber die Gewinner der wichtigsten Preise stehen schon fest.

Von Bernhard Blöchl, Hof

Das psychologische Drama "Crash" und der Eröffnungsfilm "Olaf Jagger" sind die großen Gewinner der 56. Hofer Filmtage. Der Schauspieler, Autor und Filmemacher Karsten Dahlem erhielt für sein Debüt "Crash" den Hofer Goldpreis. Die Auszeichnung gilt als höchstdotierter Nachwuchspreis der Branche. Neben einem Goldbarren im Wert von etwa 35 000 Euro gibt es für den Regisseur eine nachhaltige künstlerische Beratung. Die Mockumentary "Olaf Jagger", in der TV-Komiker Olaf Schubert glaubt, er sei der leibliche Sohn von Mick Jagger, hat gleich mehrfach triumphiert: Heike Finks Schelmenstück, laut Jury "ein feiner deutscher Beinahe-und-dann-doch-nicht-Dokumentarfilm", bekam den mit 10 000 Euro dotierten Förderpreis Neues Deutsches Kino und wurde zusätzlich mit dem Hofer Kritiker-Preis für die Beste Produktion dekoriert (Kritiker-Preis für die Beste Regie: Daniel Popat, "Stumm vor Schreck"). Der mit 7500 Euro dotierte Granit-Preis für den besten Dokumentarfilm ging an "Schattenkind" von Jo Müller über den Fotografen Andreas Reiner. Der Filmpreis der Stadt Hof wurde an die Regisseurin Aelrun Goette überreicht ("In einem Land, das es nicht mehr gibt").

"Wir werden belogen, ausgetrickst, von Spannung gepackt": Die Jury in Hof feierte Heike Finks Film "Olaf Jagger" um den Comedian Olaf Schubert. (Foto: Martin Rottenkolber/Ester Reglin Film/dpa)

Weitere Gewinner der 56. Hofer Filmtage sind das Publikum und die Festivalmacher. Laut Veranstalter gab es bei den Besucherzahlen eine Steigerung von etwa 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Circa 14 000 Tickets wurden verkauft - "ein deutliches Zeichen, dass die Leute ins Kino zurückgekehrt sind", wie es hieß. "Wir hatten volle Säle, glückliche Gesichter und viele emotionale Momente", resümierte Thorsten Schaumann, der künstlerische Leiter. "Persönliche Begegnungen sind wichtig, auch um Signale zu senden. Diese gingen insbesondere von der iranischen Regisseurin Donya Madani und Mariia Shevchenko aus der Ukraine aus, die beide eine Stärke und Mut zeigen im Kampf für Freiheit von Frauen und Menschen. Das beeindruckt nachhaltig!"

Die 56. Ausgabe war erneut hybrid angelegt. Das Festival in den Kinos ist seit Sonntag beendet, aber bis zum 6. November kann man viele der Filme noch online sehen.

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