Hofbräuhaus:Bayerns Finanzminister Füracker blamiert sich beim Maibockanstich

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Bayerns Finanzminister Albert Füracker versucht sich im Anzapfen beim Maibockanstich - nicht sonderlich erfolgreich. (Foto: dpa)

Als Gastgeber des Starkbieranstichs im Münchner Hofbräuhaus leistet er sich einen peinlichen Versprecher - und auch das Anzapfen will nicht so recht gelingen.

Der Maibockanstich ist jedes Jahr ein Pflichttermin für Bayerns Finanzminister - der auch Gastgeber des Politikerderbleckens ist, weil ihm das Staatliche Hofbräuhaus untersteht. Es hätte also der große Abend des Albert Füracker werden können: Honoratioren aus dem ganzen Land waren geladen, der Bayerische Rundfunk übertrug die Veranstaltung und selbst Fürackers Chef, der Ministerpräsident Söder, war gekommen.

Ein gutes Zeichen, denn in den vergangenen Jahren (Söder war noch selbst als Finanzminister Gastgeber beim Maibockanstich) glänzte der damalige Ministerpräsident Seehofer in der Regel durch Abwesenheit. Er freue sich daher, dass Söder dies anders handhabe, "dass du keine anderen wichtigen Termine gefunden hast", sagte Füracker bei seiner Rede.

Und dann erlaubt er sich den ersten Lapsus an diesem Abend und sagt zu seinem Chef: "Das wichtigste, Herr Finanzminister ist, äh Herr Ministerpräsident, das wichtigste ist es, den Ministerpräsidenten zum Maibock einzuladen." Großes Gelächter im Saal, Füracker schaut verlegen drein.

Viel geändert habe sich nicht beim Maibock. "Neu ist nur der Oberanzapfer." Söder habe da eine kluge Entscheidung getroffen - "mich zum Finanzminister gemacht", sagt Füracker und warnt Söder zugleich: Er werde beim Anzapfen sein bestes geben. Aber: "Ich hab auch einen Taucheranzug für dich dabei."

Söder hatte zuvor hohe Erwartungen an seinen Minister geäußert: Zwei oder drei Schläge seien sehr gut, er würde sogar zu drei raten - aus Sicherheitsgründen. "Ab vier würd ich sagen, wackelig. Wenn's dann noch mehr werden, dann ist es schwierig für die Zukunft."

Füracker geht zum Holzfaß nimmt den Holzschlegel in die Hand und setzt zum ersten Schlag an. Der trifft, ist aber nicht hart genug. Es folgen Nummer zwei und drei: Noch immer hält der Zapfhahn nicht. Beim vierten Schlag rutscht der Hahn wieder ab, Bier spritzt. Füracker setzt erneut an - und nun schneidet mitleidig das Fernsehbild um, sodass man die genaue Anzahl der Schläge nicht mehr einwandfrei zählen kann.

Später vermeldet die Deutsche Presseagentur neun Schläge - "mindestens". Füracker quält sich noch ein "Ozapft is" ab und meint dann: "Die Kabinettsumbildung morgen wird stattfinden."

© SZ.de/mmo/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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