Hörspiel:Auf der Jagd nach dem unsichtbaren Feind

Die Premiere von "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" als Bühnenstück am Residenztheater fällt selbstverständlich aus. Aber aus dem Projekt von Schorsch Kamerun wird nun ein Hörspiel.

Von Christiane Lutz

Eigentlich. So beginnen seit Wochen viele Sätze. Eigentlich dies, eigentlich das. Am Residenztheater zum Beispiel hätte die Premiere des "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" stattfinden sollen, ein Projekt von Schorsch Kamerun. Eigentlich hätte das Stück jetzt Premiere gehabt, so richtig physisch im Marstall. Wird natürlich nichts, daher hat Kamerun ein Hörspiel gemacht. "M (1/2/3) - Eine Stadt sucht einen Mörder" ist ein Dreiteiler von Kamerun mit Thea von Harbou mit Soundscapes von Komponistin Cathy van Eck. Produziert hat es der Bayerische Rundfunk in Zusammenarbeit mit der Münchener Biennale. Herausgekommen ist ein Audio-, Film- und Musiktheaterformat, dessen erster Teil nun gesendet wird.

Inspiriert ist das Werk von Fritz Langs Film "M" von 1931. Darin treibt ein Kindermörder in Berlin sein Unwesen. Die Hauptrolle spielt darin eigentlich Berlin, dessen Bewohner von Kriegserlebnissen und der Weltwirtschaftskrise gebeutelt sind. Kamerun (auch Musiker mit Die Goldenen Zitronen), nimmt nun die Corona-Pandemie als Anlass, zu untersuchen: Wer gehört wo, warum und von wem geschützt, wodurch kontrolliert? Gibt es überhaupt die eine Schuld bei wem, was wir gerade erleben? Kamerun will den Versuch unternehmen, die Schrecken und Chancen der Gegenwart zu beschreiben mit ihren realen und empfundenen Ängsten, ihren Einschränkungs- und Solidaritätsreflexen und nach vorn zu schauen, in eine gemeinsame Zukunft.

M (1) - Eine Stadt sucht einen Mörder (Wer hat Angst vor was eigentlich?), Hörspiel von Schorsch Kamerun, Donnerstag, 21. Mai, um 21 Uhr, Bayern 2, BR Kulturbühne und auf den Websites von Residenztheater und Münchener Biennale

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