Hochsommer in München:Hitze legt Tram und S-Bahn lahm

Hitze verformt Bahngleise

Endstation Ostbahnhof: Die Hitze hat auf der Strecke der S7 die Gleise verformt.

(Foto: dpa)

Der Sommer macht vielen Münchnern schwer zu schaffen - und nicht nur denen: Wegen verformter oder blockierter Gleise mussten die S7 und die Trambahnlinie 27 unterbrochen werden. Bei der S-Bahn können die Züge auch am Montag noch nicht fahren.

Temperaturen von weit mehr als 30 Grad haben den Münchnern am Wochenende zum Teil schwer zu schaffen gemacht. In der Leitstelle der Feuerwehr häuften sich die Notrufe wegen kollabierter Personen. Im Schwabinger Krankenhaus etwa mussten Ärzte zwei wegen Hitzschlag stark verwirrte und geschwächte Patienten sogar auf die Intensivstation verlegen.

In der Barer Straße hob sich der Beton der Fahrbahn aufgrund der Hitze und beschädigte auch das Trambahngleis, sodass die Linie 27 unterbrochen werden musste. Bei der S-Bahn haben sich die Gleise auf der Linie S7 aufgrund der extremen Temperaturen verformt. Die Züge können zwischen Ostbahnhof und Perlach voraussichtlich auch am Montag noch nicht fahren.

Nach Angaben der Bahn wurde der Schaden an den Bahngleisen am Samstagnachmittag entdeckt. Weil der Zugverkehr nicht mehr sicher war, wurde die Strecke gesperrt. Die Bahn hofft, dass die Arbeiten bis Montagvormittag abgeschlossen sind, und die S7 dann wieder auf dem normalen Weg verkehren kann. Bis dahin müssen die Fahrgäste laut Bahn auf die S3, die U5 und auf die Busse des öffentlichen Nahverkehrs ausweichen.

Die S7 verkehrt zwischen Perlach und Kreuzstraße nur im 40-Minutentakt. Auch auf der Linie S4 gab es zwischen den Stationen Grafing-Bahnhof und Grafing-Stadt eine Gleisverwerfung. Dort wurde das Höchsttempo vorsorglich auf 40 Stundenkilometer reduziert. Bereits im Juni war es auf der Linie S1 zwischen Freising und Pulling und auf der S7 zwischen Baierbrunn und Ebenhausen zu ähnlichen Problemen gekommen.

In der Barer Straße kam es am Samstag gegen 17.30 Uhr zu einem sogenannten Blow-up, wie er in diesem Sommer bereits mehrfach auf Autobahnen zu beobachten war. Direkt am Gleis hob sich der Beton der Fahrbahn zu einem etwa zehn Zentimeter hohen Hügel, der den Trambahnbetrieb unmöglich machte. Die Münchner Verkehrsgesellschaft sperrte die Strecke der Linie 27 und begann mit Reparaturarbeiten. Die Autoverkehr war nicht betroffen.

Bei der Einsatzleitstelle seien am Wochenende täglich mehr als 100 Notrufe wegen kollabierter Personen aufgelaufen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. An normalen Tagen seien es im Schnitt deutlich weniger. Mitarbeiter der Notaufnahme des Klinikums Schwabing berichteten von einer großen Zahl hitzegeschädigter Patienten. Vor allem ältere Menschen hätten nicht genug getrunken und seien deshalb leicht verwirrt und geschwächt eingeliefert worden. Zwei Patienten hatte die Hitze sogar derart zugesetzt, dass sie auf die Intensivstation verlegt werden mussten. Die Behandlung der Betroffenen ist ziemlich simpel: Vordringlich, hieß es im Klinikum Schwabing, werde den Patienten viel Flüssigkeit zugeführt.

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