Debatte um die Hochhausstudie:Hochhäuser sollen Schlossrondell berücksichtigen

Debatte um die Hochhausstudie: Auch die Kavaliershäuser im Schlossrondell sollen durch Hochhäuser nicht beeinträchtigt werden.

Auch die Kavaliershäuser im Schlossrondell sollen durch Hochhäuser nicht beeinträchtigt werden.

(Foto: Catherina Hess)

Neuhausens Lokalpolitiker wehren sich dagegen, die Verträglichkeit hoher Türme lediglich an der Nymphenburger Palais-Mittelachse auszurichten.

Von Ellen Draxel

Neuhausen-Nymphenburgs Lokalpolitiker wollen das Erscheinungsbild des Nymphenburger Schlosses auch künftig in seiner Gänze geschützt wissen. Die Bürgervertreter, in deren Stadtbezirk zwei Wolkenkratzer mit einer Höhe von jeweils 155 Metern rund um die alte Paketposthalle entstehen sollen, fordern, das Schloss und das Schlossareal in der Hochhausstudie "dezidierter" zu behandeln. Bislang wird bei der Studie, die als "Orientierungshilfe für eine Einordnung von Hochhausvorhaben in die Stadtstruktur" gedacht ist und die derzeit noch im Entwurf vorliegt, lediglich die zentrale Mittelachse betrachtet, nicht aber das weitläufige Schlossrondell und dessen Rahmung durch die sogenannten Kavaliershäuser. Eine Pufferzone rund um den Schlossbereich vorzusehen, wie sie für den Olympiapark geplant ist, fordern die Politiker jedoch nicht.

Zuvor hatte Elke Wendrich, Sprecherin im Denkmalnetz Bayern, deutlich gemacht, dass sie den Bau der beiden Paketpostareal-Hochhäuser als eine "Beschädigung" und "unverträgliche Beeinträchtigung" des Denkmals Nymphenburger Schloss erachte. Und noch ein anderer Aspekt ist dem Bezirksausschuss (BA) Neuhausen-Nymphenburg wichtig: die Klima-Neutralität beim Hochhausbau. Den CO₂-Verbrauch lediglich reduzieren zu wollen, genüge nicht, so das Gremium. Insbesondere das Bauareal an der Paketposthalle, meinte Grünen-Fraktionssprecher Nikolai Lipkowitz, "sollte schon Vorbildcharakter haben".

Der dritte Wunsch im Rahmen der Bezirksausschuss-Anhörung zur Studie betrifft die Bürgerbeteiligung. "Wir wollen", sagte Gudrun Piesczek (CSU), Vorsitzende des Unterausschusses Bau und Stadtplanung, "dass die Öffentlichkeit bei solchen Bauvorhaben schon sehr früh mit einbezogen wird". Im Idealfall bereits vor einem Wettbewerbsverfahren. Mit dem Bürgergutachten zu den 155-Meter-Türmen habe der Bezirksausschuss "positive Erfahrungen gemacht".

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