Historische Bilder der Landsberger Straße:Im Westen viel Neues

Früher idyllisch, heute Hauptverkehrsachse: Die Landsberger Straße ist eine der meistbefahrenen Routen Münchens - vor hundert Jahren war dies noch ganz anders. Ein Vorher-nachher-Vergleich in Bildern.

Sebastian Ehm

18 Bilder

Pasinger Marienplatz 1908 Sammlung Möllmann

Quelle: Sammlung Bernhard Möllmann /oh

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Früher idyllisch, heute Hauptverkehrsachse: Die Landsberger Straße ist heute eine der meistbefahrenen Routen Münchens - vor hundert Jahren war dies noch ganz anders. Ein Vorher-nachher-Vergleich in Bildern.

Beginn oder Ende der langen Landsberger Straße ist der Pasinger Marienplatz im Münchner Westen. Im Jahr 1908 war der Platz noch das idyllische Zentrum des kleinen eigenständigen Städtchens Pasing. Die Münchner fuhren hierher, um sich vom Trubel der Großstadt zu erholen. Damals war die Landsberger Straße eine der wenigen Ausfallstraßen in den Münchner Westen. Von 1908 an wendet hier auch die Straßenbahn, die Pasing mit dem Münchner Zentrum verbindet.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Im Jahr 2012 hat der Pasinger Marienplatz nur noch wenig von seiner Idylle früherer Jahre. Er ist ein viel befahrener Verkehrsknotenpunkt. Die Trambahnlinie 19 wendet hier noch immer. Von 2014 an wird die Wendeschleife jedoch verlegt: Die Züge werden ab Ende 2013 gegen den Uhrzeigersinn über die Bäckerstraße zum Bahnhofsvorplatz und von dort via Gleichmannstraße zurück zur Landsberger Straße fahren.

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Quelle: Painger Archiv

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Im Jahr 1952 war Pasing bei weitem nicht so dicht bebaut wie heute. Damals gab es sogar noch Bauernhöfe im Zentrum - wie der Kaflerhof (rechts im Bild). Das Bauernhaus wurde in den sechziger Jahren abgerissen und...

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Quelle: Sebastian Ehm

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...an seine Stelle kam eine dichte Häuserzeile. In den sechziger und siebziger Jahren verschwand das alte Pasing zusehends und musste ehrgeizigen Bebauungsplänen weichen. Ein weiteres Prestigeobjekt war...

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Quelle: Pasnger Archiv

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...die Kaufhalle, die im Jahr 1972 eröffnet wurde (Foto von 1979). Nach Meinung vieler Pasinger passte sie überhaupt nicht ins Stadtbild. Das Gebäude wurde trotzdem errichtet. Verkehrs-Chaos zur Rush-Hour gab es bereits vor 30 Jahren schon.

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Quelle: Sebastian Ehm

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Von 2014 an soll die sogenannte Nordumgehung das Pasinger Zentrum und damit auch die Landsberger Straße entlasten. In der früheren Kaufhalle sind heute mehrere Geschäfte untergebracht - wirklich gut angekommen, ist das Gebäude bei den Pasingern aber bis heute nicht.

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Quelle: Painger Archiv

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Das alte Pasing vor der dichten Bebauung: An der Landsberger- Ecke Bäckerstraße befindet sich heute die Stadtsparkasse. Um 1949 bestand das Zentrum noch aus vielen kleinen Bauernhäusern. Die Landsberger Straße wird hinter der Kreuzung schmäler, was zu Schwierigkeiten führte, wenn Tram und Autos nebeneinander fahren wollten. 

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Quelle: Sebastian Ehm

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Mit der zunehmenden Verkehrsdichte wurde die Landsberger Straße dann Stück für Stück verbreitert. Heute haben neben zwei Trambahnen auch drei Autospuren ausreichend Platz.

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Quelle: Painger Archiv

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Das Knie im Jahr 1938: Die Trambahnschienen sind schon zu sehen, rechts im Bild ein hölzernes Wartehäuschen. Die damalige Münchner Straße war vor dem Krieg noch eine Allee. Das Gebäude mit den Schornsteinen ist die Fabrik Berne - damals Europas größte Bilderleisten-Fabrik.

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Quelle: SZ

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74 Jahre später ist das Knie fast nicht wieder zu erkennen: Die Allee existiert nicht mehr, die Bäume mussten Häusern weichen. Nur die Trambahnschienen verlaufen wie früher. Die Schienen machen am Knie übrigens deswegen einen Knick, weil die Landsberger Straße früher nicht bewohnt, sondern voll mit Gewerbe- und Industriebauten war. Da die Tram aber den Menschen zugute kommen sollte, wurde sie in die Agnes-Bernauer-Straße umgeleitet.

Ehemalige Kuvertfabrik in Pasing, 2012

Quelle: Alessandra Schellnegger

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Fast schon abgerissen, dann doch gerettet: die ehemalige Kuvertfabrik am Knie. Um den Fabrikbau wurde lange gestritten. Eigentlich war man sich vor einem Jahr schon einig, das Gebäude abzureißen. Engagierte Bürger stemmten sich allerdings gegen den Entschluss und hatten Erfolg. Der Abriss ist erstmal vom Tisch. In der Kuvertfabrik finden sich heute Künstlerateliers, eine Moschee, aber auch Gebrauchtwagenhändler.

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Quelle: Historisches Archiv Laim

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Im Jahre 1875 eröffnet der Württemberger Friedrich Wamsler in München eine Schlosserei. 1903 wurden dann auf dem Gelände an der Landsberger Straße 380 die Herd- und Ofenfabrik Wamsler gebaut. Nur knappe 30 Jahre später verlagerte sich der Betrieb ins Ausland, heute produziert Wamsler in Ungarn. Die alte Fabrik wurde im Jahr 1999 abgerissen. Nun befindet sich dort ein Discounter und ein Fitness-Studio. Der Stammsitz von Wamsler ist aber nach wie vor in der Nähe von München: in Garching-Hochbrück.

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Quelle: Historisches Archiv Laim

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Unweit vom Laimer Bahnhof steht die Villa Kürth. Ein denkmalgeschütztes Haus, das nicht so recht in die Gegend mit ihren modernen Bauten passen will. Das Gebäude wurde um die Jahrhundertwende erbaut. Familie Kürth stellte Öfen und Schleifsteine her. Den Bau der Villa ermöglichte Frau Kürth, da sie aus einer Straubinger Brauerfamilie stammte und viel Geld mitbrachte.

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Quelle: Historisches Archiv Laim

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Ein paar hundert Meter weiter stadteinwärts befand sich auf der rechten Seite ein Wirtshaus. Jahrzehntelang war der Grosswirt Laim die Anlaufstelle für durstige Eisenbahner, die am Laimer Rangierbahnhof arbeiteten. Erbaut wurde das Haus 1852 an der südwestlichen Ecke an der Fürstenrieder Straße, gegenüber des Laimer Würfels. Das Wirtshaus war jahrelang Treffpunkt der Laimer Vereine. 1895 wurde das Gebäude um eine Kegelbahn erweitert. Im Jahr 1959 schließlich kam der Abriss des Hauptgebäudes - da der Laimer Kreisel ausgebaut wurde. In den Rückgebäuden, die heute noch stehen, war ab 1878 die Freiwillige Feuerwehr Laim untergebracht. Heute ist dort ein Gebrauchtwagen-Händler.

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Quelle: Historisches Archiv Laim

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Dieses Gebäude, das sich nord-westlich der Barth-Unterführung befindet, wurde im Jahr 1953 als Übernachtungsheim für Lokomotivführer erbaut und ein Jahr später in Betrieb genommen. Seit 1999 steht das Wohnheim leer. Anstelle des Gebäudes soll dort bald ein Hotel errichtet werden.

Nachtgalerie, 2008

Quelle: lok

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Seit einigen Jahrzehnten wird an der Landsberger Straße auch gefeiert: Erst stand hier das Nachtwerk, 2007 hat sich hier die Nachtgalerie niedergelassen. Ein paar Meter weiter gibt es die Klangwelt und das Rockstudio. Zwischen Lautensack- und Barthstraße hat sich eine richtige Party-Area etabliert.

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Quelle: Robert Haas

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Mit Sicherheit das größte Industrie-Gebäude der Landsberger Straße: Seit 1885 braut an der Verkehrsachse die älteste Brauerei Münchens ihr Bier. Das rote Backsteingebäude der Augustiner-Brauerei beherrscht die Landsberger Straße im Westend über mehrere hundert Meter. Den Malzgeruch nimmt man sogar in der Trambahn noch wahr.

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Quelle: Robert Haas

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An der Trambahnhaltestelle Holzapfelstraße endet die Landsberger Straße und mündet in die Bayerstraße. Nach 6,5 Kilometern. Vom Westend bis nach Pasing. Von Nummer 1 bis 494.

Mehr Informationen über die Landsberger Straße und die Stadtviertel Laim und Pasing gibt es beim Pasinger Archiv und beim Historischen Archiv Laim.

© Süddeutsche.de
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