Hippodrom auf dem Oktoberfest:Neue Gerüchte um Sepp Krätz

Will Wiesnwirt Sepp Krätz das Hippodrom verkaufen? Ein Gerücht macht die Runde in München - doch dann hagelt es Dementis. Dennoch laufen sich bereits mögliche Nachfolger warm. Einer von ihnen hat jedoch gar keine Chance: TV-Koch Alfons Schuhbeck.

Astrid Becker

Die Gerüchte um die Zukunft von Sepp Krätz auf der Wiesn reißen nicht ab. Alfons Schuhbeck, die Brüder Erich, Werner und Dieter Hochreiter, der Wirt Siegfried Able - und mit ihnen weitere 17 Bewerber würden Krätz gerne beerben, falls der wegen möglicher steuerlicher Vergehen das Hippodrom aufgeben muss.

Hippodrom auf dem Oktoberfest: Begehrtes Objekt: das Hippodrom auf der Wiesn. Wird hier Sepp Krätz weiter Bier ausschenken?

Begehrtes Objekt: das Hippodrom auf der Wiesn. Wird hier Sepp Krätz weiter Bier ausschenken?

(Foto: Robert Haas)

Jetzt gibt es eine neue Spekulation. Sie lautet, Krätz werde sein Zelt an Augustiner verkaufen. Die Brauerei dementiert dies entschieden, und auch die Stadt als Veranstalterin der Wiesn will von derartigen Plänen nichts wissen. Tatsache sei, dass es keine Gespräche mit Krätz über den Kauf des Hippodroms gegeben habe, so Augustiner, "und wir kennen bis heute keinen Grund, warum Herr Krätz das Zelt verkaufen müsste."

Die Brauerei ist damit nicht alleine. "Uns liegen keine neuen Ergebnisse der Staatsanwaltschaft vor", ist aus dem Wirtschaftsreferat, dem Tourismusamt und in Stadtratskreisen zu hören. Für Verhandlungen mit Augustiner habe Krätz auch keinen Grund: "Wir haben keine neuen Erkenntnisse von der Staatsanwaltschaft." Das heißt: Bislang ist und bleibt er Wirt des Hippodroms.

Über den Verlauf der Ermittlungen muss Krätz aber regelmäßig dem Wirtschaftsreferenten Dieter Reiter Bericht erstatten, erst am Dienstag haben die beiden in dieser Sache miteinander telefoniert. Die angeblichen Verkaufspläne waren dabei allerdings kein Thema, so Reiter.

Auch Wiesnstadtrat Helmut Schmid (SPD) und die für Tourismus zuständige Stadträtin Gabriele Neff (FDP) nennen das Gerücht "eine Ente." Aus triftigem Grund: Augustiner könnte das Zelt zwar kaufen, hätte damit aber keinerlei Sicherheit, für die Wiesn zugelassen zu werden, weil sie dort bereits sehr stark vertreten ist - und die Stadt die Münchner Biermarken paritätisch auf dem Oktoberfest verteilt sehen will.

Schon einmal ist eine Brauerei mit einem vergleichbaren Coup gescheitert: So hatte Paulaner 1979 die bis dahin als Wirtezelt geführte Ochsenbraterei gekauft - den Zuschlag bekam aber nicht Paulaner, sondern die Spatenbrauerei, die bis dahin kein eigenes Zelt hatte.

Scheitern wird wohl auch Schuhbeck mit seiner Bewerbung. Er soll im Auswahlverfahren zu wenig Punkte errungen haben, gute Chancen dagegen hätten Siegfried Able ("Kalbskuchl" auf der Wiesn) und die Brüder Hochreiter vom Biergarten am Viktualienmarkt. Doch dafür müsste Krätz erst einmal abtreten.

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