Es sieht so aus, als würde im Theater um den Spielplatz im Herzogpark endlich der letzte Akt beginnen. Die SPD im Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen will im Mai einen Antrag mit einem neuen Standort vorlegen. Nach Angaben von Sprecherin Karin Vetterle handelt es sich dabei um eine Wiese, auf die sich jetzt alle hätten einigen können - die Familien, die am Grüntal unbedingt einen Spielplatz haben wollen, und die, die lieber die freie Wiese behalten möchten.
Der Spielplatz-Streit geht auf einen Antrag der SPD aus dem Jahr 2013 zurück. Die Stadtverwaltung entwarf daraufhin eine Planung, die allerdings wegen der folgenden Proteste nie umgesetzt wurde. Die Spielplatz-Gegner argumentierten, dass die freie Natur zwischen Grüntal und Fontanestraße zu schön sei, um dort ein Geviert abzuzäunen und mit künstlichem Spielgerät auszustatten. Der Park selbst sei für die Kinder zum Spielen ideal. Die Spielplatz-Befürworter dagegen unterstreichen die soziale Komponente eines solchen Treffpunktes. Es werde auch nichts zerstört, nur etwas hinzugefügt.
Bei einem von den Befürwortern organisierten Spielfest Anfang April kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen beiden Gruppen. SPD-Sprecherin Vetterle sagt aber, daraus hätten sich fruchtbare Gespräche ergeben. Gemeinsam habe man einen Alternativ-Standort gefunden - gleich auf der anderen Seite der Straße Grüntal, Richtung Mauerkircherstraße. Die SPD werde beantragen, dass die Stadt ihre Planung an diese Wiese anpasst und dort Spielgeräte aus natürlichen Werkstoffen aufgestellt werden. Als weitere Alternative sei eine Wiese an der Heinrich-Mann-Allee in der Nähe des Oberföhringer Stauwehrs denkbar.