Herzogpark:Ein Steg als Ausweich-Route

Lesezeit: 1 min

Provisorium soll Radfahrern helfen, wenn Thomas-Mann-Allee dicht ist

Es sind noch zwei Jahre hin, bis die Bauarbeiten beginnen, aber für Martin Tscheu (SPD) ist schon jetzt glasklar, dass es bei diesem Vorhaben Probleme geben wird. Und eine Lösung hätte der Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr im Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen auch schon parat: einen neuen Radlsteg. Er könnte "diese totale Enge" entzerren, die schon ganz ohne Baustelle am südlichen Ende der Thomas-Mann-Allee im Herzogpark herrscht. Bis zur Kufsteiner Straße ist sie Teil des Isarradwegs und als Fahrradstraße ausgewiesen. Radler, Spaziergänger, Jogger, fahrende und parkende Autos drängeln sich dort.

Von 2020 an soll diese Straße für zwei Jahre Teil einer umfangreichen Baustelle werden: Die Münchner Stadtentwässerung will nördlich der Max-Joseph-Brücke quer durch die Isar einen neuen Kanal verlegen. Details könne man noch nicht nennen, das Projekt sei "noch in einer frühen Phase der Vorplanung", sagt Mathias Wünsch, der Pressesprecher der Stadtentwässerung.

Dennoch lässt sich einer Baustellen-Skizze entnehmen, dass die Thomas-Mann-Allee am Südende auf etwa 150 Meter Länge gesperrt werden soll. Damit ist auch der Isarradweg unterbrochen. Dichtgemacht wird außerdem der Fußweg durch die kleine Grünanlage, der eine Abkürzung zur Mauerkircherstraße darstellt. Für Fußgänger und Radfahrer bedeutet dies, dass sie einen weitläufigen Umweg über Kufsteiner und Mauerkircherstraße nehmen müssen. An der Ampel dort können sie dann die viel befahrene Montgelasstraße überqueren und auf deren Südseite die Neuberghauser Straße oder wieder den Isarradweg erreichen.

Nach Martin Tscheus Meinung wird allerdings kaum ein Radfahrer auf das Grün der Ampel warten, die meisten würden wohl versuchen, die Montgelasstraße direkt zu überqueren. Diese Befürchtung hat auch die Polizei Bogenhausen, die einen zusätzlichen Radlsteg entlang der Isar bis zur Max-Joseph-Brücke vorschlägt, um einen solchen Unfallschwerpunkt zu verhindern. Nach Tscheus Ansicht sollte der Steg eine Dauerlösung werden, die auch nach Ende der Bauarbeiten bestehen bleibt. Die CSU im BA hatte noch Klärungsbedarf, das Thema wurde vertagt.

© SZ vom 29.08.2018 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: