Tierpark Hellabrunn: "Wir beenden nicht Leben, sondern Leiden"

Tierpark Hellabrunn: Christine Gohl, leitende Tierärztin im Tierpark Hellabrunn.

Christine Gohl, leitende Tierärztin im Tierpark Hellabrunn.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Tierärztin Christine Gohl begleitet im Münchner Zoo seit 21 Jahren Tausende Tiere, von der Geburt bis zum Sterben. Ein Gespräch über ihre Pflichten, die Gnadenlosigkeit der Natur und warum es im Zoo keinen Friedhof gibt.

Interview von Philipp Crone

Neben Tierärztin Christine Gohl sitzen weitere fünf Personen am Tisch. Sie wird flankiert von einem Kollegen, dem Zoo-Chef, Pressesprechern, dem Zoologischen Leiter. Für den Tierpark ist das Thema Tod im Zoo offenbar kein einfaches. Gerade erst gab es einen Todesfall, der viele Besucher bewegt hat: Ein Gorilla-Baby wurde an Silvester in Hellabrunn kurz nach seiner Geburt von Tierpflegern entdeckt. Es wurde von der Mutter nicht angenommen, sein Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide, es musste eingeschläfert werden. Bei der Autopsie stellte sich heraus, dass es schwer krank war und kaum Überlebenschancen gehabt hätte. Christine Gohl, Fachtierärztin für Zoo-, Gehege- und Wildtiere, ist seit 21 Jahren in Hellabrunn und dort leitende Tierärztin. Die 50-Jährige spricht über die vielleicht schwerste Aufgabe in ihrem Beruf sehr vorsichtig , erwägt jede Formulierung gründlich.

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