Oberföhring:Bildungscampus statt Pavillon

Oberföhring: So soll die Helen-Keller-Realschule künftig aussehen. Illustration: Auer Weber Architekten

So soll die Helen-Keller-Realschule künftig aussehen. Illustration: Auer Weber Architekten

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an der Helen-Keller-Realschule soll sich künftig auf bis zu 1100 mehr als verdoppeln. Für die Erweiterung weicht die Schule auf das angrenzende Sportgelände aus. Davon sollen mehrere Vereine profitieren.

Von Lea Kramer

Wenn Jahr für Jahr mehr Kinder in München geboren werden, wird in den folgenden Jahren auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler zunehmen. Lange hatte man diese logische Konsequenz im Hinterkopf gehabt, aber nicht so recht nach ihr gehandelt. Seit knapp zehn Jahren gibt es eine Schulbauoffensive, die für die Schüler von morgen saniert, modernisiert, erweitert oder gar ganz neue Bauten in die Stadt bringen soll. Neuerdings werden bei den Planungen vermehrt Sport- und Schulanlagen zusammengespannt. Solch ein neuer Bildungscampus wird nun auch in Oberföhring entstehen. Das Projekt rund um die Helen-Keller-Realschule und die Sportanlage des FC Rot-Weiß Oberföhring läuft heuer an, mit der Fällung von 40 Bäumen.

Durch die gesamte Geschichte der Helen-Keller-Realschule zieht sich eines deutlich: die Platznot. Gegründet worden ist die Schule 1968 auf der anderen Seite der Isar in Schwabing. Von der Haimhauserstraße 13 zogen Schüler- und Lehrerschaft 1984 teilweise an die Regina-Ullmann-Straße in die dortige Grundschule um. 1988 wurde dann ein neues Schulgebäude an der Fürkhofstraße 28 in Oberföhring gebaut. Diesen einst für 300 Schülerinnen und Schüler von den Münchner Architekten Fritz Auer und Karlheinz Weber konzipierten Bau nutzt die Realschule bis heute.

Oberföhring: Platzt aus allen Nähten: die Bildungseinrichtung in Oberföhring.

Platzt aus allen Nähten: die Bildungseinrichtung in Oberföhring.

(Foto: Florian Peljak)

Doch mittlerweile werden an der Bildungseinrichtung mehr als 500 Kinder und Jugendliche in 23 Klassen unterrichtet, zu Beginn war der Betrieb auf zwölf ausgelegt. 2015 hat die Schule Pavillons bekommen, um den Platzmangel abzufedern. Ende des Jahres sollen diese ausgedient haben, denn bis 2026 will man die Schule auf sechs Züge ausbauen. Neben der Modernisierung des Bestandsgebäudes bekommt die Helen-Keller-Realschule dann einen Erweiterungsbau mit Mensa und Versammlungsstätte. "Nach der Erweiterung werden dort dann etwa 1100 Schülerinnen und Schüler unterrichtet", sagt Andreas Haas, Sprecher des Referats für Bildung und Sport (RBS).

Sportverein wartet seit 15 Jahren auf Sanierung

In diesem Jahr beginnen die Vorarbeiten für das Bauprojekt, das neben der Realschule auch den angrenzenden Sportplatz an der Johanneskirchner Straße einschließt. Dort wird eine Bezirkssportanlage mit Dreifachsporthalle, Vereinsgebäude und Gaststätte errichtet. "Daneben wird es eine Sommerstockbahn sowie drei Rasenspielfelder geben", so Haas. Die Sportanlage solle dann dem FC Rot-Weiß Oberföhring, anderen Vereinen, der Realschule, aber auch dem sich gerade im Bau befindlichen neuen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium zur Verfügung stehen.

Oberföhring: Die Sportler vom Rot-Weiß Oberföhring kämpfen seit Jahren um Verbesserungen auf ihrem Vereinsgelände an der Johanneskirchner Straße.

Die Sportler vom Rot-Weiß Oberföhring kämpfen seit Jahren um Verbesserungen auf ihrem Vereinsgelände an der Johanneskirchner Straße.

(Foto: Robert Haas)

Der Fußballclub Rot-Weiß Oberföhring wartet seit gut 15 Jahren auf eine Generalsanierung seiner Sportanlage und den Ausbau der völlig unzureichenden Umkleiden. Ende dieses Jahres soll es nun endlich losgehen. Damit das Schulgelände und die Sportanlage bebaut werden können, müssen wohl an die 40 alte Bäume weichen. Das geht aus einem Vorbescheidsantrag hervor, der dem Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen unlängst vorgelegt worden ist. Die Lokalpolitiker halten die Umbaumaßnahmen für sinnvoll, fordern aber ein Ersatzpflanzungskonzept.

Für die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen an der Helen-Keller-Realschule geht es übrigens während der Bauzeit wieder zurück auf die linke Seite der Isar. Der Schulbetrieb wird an die Oettingenstraße 78 ausgelagert, wenn die dortige dreistöckige Containeranlage wieder frei ist. Momentan lernen dort die Schülerinnen und Schüler des Maximiliansgymnasiums, bis ihr saniertes Schulgebäude an der Karl-Theodor-Straße fertig ist.

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