Heizpilze:Faulheit wird zum Klimakiller

"Jetzt mit Dach und Heizpilz" vom 30. September und "Feuer unterm Dach" vom 9. September:

Ja, die Gastronomie leidet unter Corona, Gäste und somit dringend benötigte Einnahmen fehlen wie in so vielen Branchen. Leider hat Corona keinen positiven Einfluss auf den Klimawandel, eher im Gegenteil. Sämtliche Maßnahmen, um den Klimawandel zu begrenzen oder nur zu verlangsamen, werden nun wieder in Frage gestellt oder zurückgenommen.

Das Volumen von Plastik-Einweggeschirr im Lieferservice explodiert. Sprit ist so billig wie schon lange nicht mehr.

Endlich hatte man ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass es nicht wirklich sinnvoll ist, Kohlendioxid in die Luft zu blasen, um damit die Außentemperatur und damit das Klima noch zusätzlich aufzuheizen. Aber: Alles Schnee von gestern - und den gibt's ja eh bald nicht mehr in unseren Breiten.

Wann kapieren wir endlich, dass es ein "weiter so" nicht mehr geben darf. Es gibt den Spruch: Wer friert ist arm, dumm oder faul. Für jene Klientel, welche sich im Herbst oder gar Winter vor ein Restaurant zum Konsumieren begibt, gilt ersteres sicher nicht. Was spricht gegen eine wärmende Jacke, gegen eine Decke? Unter Umständen kann man sogar eine Mütze aufsetzen. Ja, das hilft ganz gut gegen Kälte, auch wenn die edle 150-Euro-Frisur dabei etwas verstrubbelt wird.

Wahrscheinlich ist aber in Zukunft nicht einmal das mehr nötig, weil durch die Ignoranz (Klimawandel) und die Faulheit (sich warm anzuziehen) die Winter noch wärmer werden. Es ist inzwischen wahrscheinlich, dass Grönlands komplettes Eis schmelzen wird. Anstieg des Meeresspiegels um sieben Meter. Aber was soll's, wir wollen jetzt warm und behaglich leben, also mögen die Heizpilze sprießen, zum Wohle des Konsums! Wie wäre es übrigens mit einem Konjunkturprogramm für Heizpilze, damit man auch im Dezember Freunde zum Grillen auf der Terrasse einladen kann? Michael Beer, München

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