Heike Makatsch unterliegt vor Gericht:Kein Geld für Paparazzi-Fotos

Weil der Bauer-Verlag unerlaubt Fotos ihrer kleinen Tochter druckte, forderte Schauspielerin Heike Makatsch Schmerzensgeld von 35.000 Euro. Vor dem Münchner Landgericht erlitt sie nun eine Niederlage.

Schauspielerin Heike Makatsch bekommt keine Entschädigung für unerlaubte Fotos von ihr und ihrem Baby. Die Presserechtskammer des Landgerichts München I lehnte am Mittwoch die Schmerzensgeldforderung der 36-Jährigen gegenüber dem Heinrich Bauer Verlag ab. Der Abdruck in Das Neue und Neue Post sei zwar rechtswidrig, stelle jedoch keine so schwere Persönlichkeitsverletzung dar, dass ein so hoher Schadenersatz gerechtfertigt wäre, erklärte Richter Thomas Steiner.

Makatsch hatte für sich und ihr Baby insgesamt 35.000 Euro für Fotos gefordert, die sie und ihre damals acht Wochen alte Tochter beim Spaziergang am Spreeufer in Berlin zeigten. Makatschs Anwältin hatte argumentiert, die Bilder verletzten in erster Linie die Persönlichkeitsrechte des Kindes. Die Tochter der Schauspielerin habe keine Chance auf eine normale Kindheit, wenn ihre Mutter bei jedem Spaziergang Paparazzi-Fotos fürchten müsse.

Der Heinrich Bauer Verlag hatte sich mit einer Unterlassungserklärung bereits verpflichtet, die Bilder nicht mehr zu veröffentlichen. Ein vom Richter vorgeschlagener Vergleich, wonach der Verlag an die Schauspielerin 7.500 Euro zahlen und diese wiederum die Hälfte davon an eine gemeinnützige Einrichtung ihrer Wahl spenden sollte, war gescheitert. Makatsch muss nun die Prozesskosten tragen. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.

(sueddeutsche.de/AP/dpa/af)

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