Haus der Kunst:Zacharias vermutet Vertuschung

SPD-Politikerin will Bericht zu den Scientology-Vorwürfen im Haus der Kunst im Kulturausschuss

Die SPD-Landtagsabgeordnete Isabell Zacharias wirft dem Kultusministerium vor, dass es einen "Skandal zu vertuschen" versuche. Im Zusammenhang mit den Scientology-Vorwürfen gegen einen Mitarbeiter des Hauses der Kunst hätten sowohl Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) als auch der frühere Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP) viel zu spät gehandelt. Daher stelle sie die Frage: "Warum haben die Herren nichts unternommen? Ohne meine Veröffentlichung der Vorwürfe in der vergangenen Woche wäre von offizieller Seite weiterhin gar nichts passiert."

Dennoch wisse die SPD-Politikerin zum Beispiel, dass sich der Bayerische Verfassungsschutz bereits mit dem Fall befasst habe. Entsprechende Unterlagen lägen ihr vor. Zacharias betont: "Der Betriebsrat des Hauses der Kunst hat im Juli 2016 den Aufsichtsrat offiziell über die Vorwürfe informiert." Dieses Gremium werde von Minister Spaenle geleitet und Heubisch sei ebenfalls Mitglied.

Zacharias verlangt nun einen offiziellen Bericht des Ministers Spaenle und seines Vorgängers Wolfgang Heubisch vor dem Kulturausschuss des Bayerischen Landtags. Denn das Haus der Kunst sei, "auch wegen seiner schwierigen Vergangenheit, von herausragender Bedeutung für die bayerische Kulturpolitik". Es tue ihr als Kulturpolitikerin in der Seele weh, dass das Haus durch die jahrelang geduldeten Scientology-Umtriebe nun in einen solchen Skandal gerate. "Doch derart totalitäre Gruppierungen dürfen in Bayern keinen Einfluss gewinnen", so Zacharias.

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