Hauptbahnhof:Rechtsextreme verprügeln Punks

Erst beschimpften sie die beiden Punks als "Zecken", dann schlugen die Neonazis auf die jungen Männer ein. Jetzt laufen die Ermittlungen - auch gegen einen der Punks. Denn bei der Personenkontrolle entdeckten die Polizisten noch etwas.

Florian Fuchs

Zwei Rechtsextreme haben in der Nacht von Samstag auf Sonntag am Hauptbahnhof zwei Punks zusammengeschlagen. Jetzt laufen Ermittlungen nicht nur wegen der Schlägerei, auch einer der verprügelten Punks hat eine Strafanzeige am Hals - weil auf seiner Lederjacke in Runenschrift der Spruch "Polizei SA, SS" geschrieben steht.

Die beiden Punks, ein 23-jähriger Angestellter und ein 17-jähriger Schüler, hielten sich um 0.40 Uhr am Ausgang zur Arnulfstraße auf, als die beiden Rechtsextremen sie beleidigten und als "Zecken" beschimpften. Dann prügelten die 29 und 22 Jahre alten Angreifer auf den Angestellten ein und verletzten ihn mit einem Faustschlag im Gesicht.

Danach griffen sie den 17-jährigen Schüler an und schlugen ihm eine blutige Nase. Über die beiden Angreifer, von denen einer in München wohnt, liegen laut Polizei bereits seit längerem Erkenntnisse vor, dass sie rechtsextremen Kreisen angehören. Die Opfer waren in Begleitung mehrerer Personen, nach bisherigen Erkenntnissen wurden jedoch nur sie angegriffen. Einsatzkräfte der Bundespolizei und der Münchner Polizei beendeten die Prügelei schließlich.

Alkoholkontrollen ergaben, dass sowohl Angreifer als auch Opfer teils mehr als zwei Promille im Blut hatten. Bei der Personenkontrolle entdeckten die Polizisten auf der Jacke des 17-Jährigen auch den Spruch mit der verbotenen Runenschrift - er muss sich nun verantworten, weil er Kenzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet hat.

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