Süddeutsche Zeitung

Deutsche Bahn:Der Hauptbahnhof soll einladender werden

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Von Thomas Anlauf

Zigarettenkippen liegen auf dem Boden, Bierflaschen und leere Dosen stehen auf der Brüstung zum südlichen Eingang des Hauptbahnhofs. Vor den Stufen und der Rampe stehen Fahrgäste, die auf einen Zug warten oder Menschen, die dort ihren Tag mit Schauen und Trinken verbringen.

Der Bahnhofseingang an der Bayerstraße ist wahrlich kein gemütlicher Ort. Zwar achten Mitarbeiter der Bahn, der Bundes- sowie der Münchner Polizei seit vergangenem Jahr verstärkt darauf, dass sich hier nicht mehr die Trinkerszene aufhält, doch wer hier den Bahnhof nach der Ankunft verlässt, steht erst einmal in Münchens Schmuddelecke.

Jetzt will die Deutsche Bahn aber zumindest ein bisschen aufräumen: Der südliche Ein- und Ausgang soll nun ein neues Vordach erhalten, die Rampe zum Querbahnsteig sowie die Brüstung wird modernisiert und der Zugang zu den Toiletten im Untergeschoss saniert. Raucher erhalten zudem im Eingangsbereich eine sogenannte Raucheroase.

"Zukünftig stehen Ihnen hier moderne und zuverlässige Anlagen zur Verfügung", verkündet das "Projektteam der DB Station & Service AG" auf einer neuen großen Informationstafel direkt am Eingang. Die Baumaßnahmen, die bereits im Sommer abgeschlossen sein sollen, sind schon ein erster Vorgeschmack auf die grundlegende Neugestaltung des Hauptbahnhofs und des Bahnhofsumfelds.

Vor allem der Bahnhofsplatz am Haupteingang wird großflächig umgebaut, aber auch die Seiteneingänge erhalten ein neues Gesicht. Offiziell laufen die Baumaßnahmen im Rahmen des sogenannten Revitalisierungsprogramms der Bahnhöfe im Projekt "Zukunft Bahn", sagt ein Bahnsprecher.

Die endgültigen Pläne für das Südportal an der Bayerstraße sehen vor, dass sich künftig die dortige Ladenzeile auf gleicher Höhe mit dem Gehweg befindet, auch wird es dort die behindertengerechte Rampe geben, letztlich soll der Eingang auf der Süd-, aber auch auf der Nordseite zur Arnulfstraße freundlicher gestaltet werden. Dort wurde bereits die Glasfassade am Eingang erneuert.

Wenn es mit dem Neubau des zentralen Eingangsbereichs losgeht, werden Fahrgäste nur noch über die Seiteneingänge in den Bahnhof gelangen. Dann wiederum wird der Bahnhofsvorplatz an der Bayerstraße wieder teilweise zum Provisorium. Denn der Platz, auf dem derzeit Taxis auf Kunden warten und Hunderte Fahrräder am Rand geparkt sind, wird als Baustellenlagerfläche für die zweite Stammstrecke gebraucht.

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Quelle:
SZ vom 23.05.2018
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