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Hasenbergl:Neue Adresse

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Das Sozialprojekt "Lichtblick" eröffnet das Ilse-Erl-Haus

Der "Lichtblick" wächst. Das 1993 von Johanna Hofmeir gegründete Sozialprojekt an der Thelottstraße ist eine Institution im Viertel geworden, wobei der Fokus von "Lichtblick" auf dem jungen Hasenbergl liegt. Das ganzheitliche Programm des Vereins richtet sich an Hasenbergler im Alter von einem bis zu 25 Jahren und begleitet sie beim Kindsein, in der Schule und auf dem Weg ins Berufsleben. Das Einrichtungskonzept ist flexibel, das Angebot richtet sich nach dem Bedarf. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass die jungen Erwachsenen beim Berufseinstieg mehr Hilfe und Unterstützung suchen. "Die Ausbildungsbegleitung ist massiv angewachsen. Viele unserer Jugendlichen, die ihre Ausbildung bereits abgeschlossen haben, empfehlen uns an ihre Freunde weiter, die keinen Ausbildungsplatz gefunden oder nicht durchgehalten haben", sagt die pädagogische Leiterin Dörthe Friess. In den vergangenen zwei Jahren wurde die Notwendigkeit deutlich, für die Azubi-Begleitung eigene und vor allem mehr Räume einzurichten - nun ist ein ganz neues Gebäude daraus geworden. Am Dienstag, 17. November, eröffnet der Lichtblick das "Ilse-Erl-Haus", in dem die Azubi-Begleitung von nun an unterkommt.

In dem zweistöckigen Gebäude sollen die Jugendlichen umfassend betreut werden; so wird es auch vier Küchen geben, in denen die Jugendlichen mitkochen können. Etwa 90 junge Berufseinsteiger aus dem Hasenbergl betreut der "Lichtblick" in diesem Jahr. Sie bekommen im neuen Haus Raum, um sich nach der Arbeit zurückzuziehen, oder für Nachhilfe und Lerngruppen. "Sie können uns erzählen, wie es in der Arbeit läuft, sich Lob abholen, oder über Schwierigkeiten sprechen", sagt Friess. Sie möchte die ehemaligen Lichtblick-Absolventen stärker einbeziehen - als Mentoren: "Die können dann den Einsteigern sagen: Reiß dich zusammen, so ist das erste Ausbildungsjahr." Die acht Sozialpädagogen sollen die Jugendlichen beraten, Orientierung geben und signalisieren, wenn die Azubis ihre eigenen Grenzen nicht mehr erkennen. Im Keller ist es eine Werkstatt eingebaut. "Wir wollen die Jugendlichen schon früh aktivieren", sagt Friess.

Die Azubi-Begleitung bei "Lichtblick" ist derzeit komplett spendenfinanziert. Das Gebäude ist nach der Münchnerin Ilse Erl benannt, die das Geld für die Baufinanzierung gespendet hat. Das Haus wurde unter Federführung der Stiftung "Lichtblick Hasenbergl" errichtet. "Wir müssen Jahr für Jahr neue Spenden sammeln. Wir wissen am Anfang des Jahres meist nicht, wie wir am Ende auskommen", sagt Friess. Dennoch funktioniere die Finanzierung immer.

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Quelle:
SZ vom 14.11.2015 / ssr
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