Knallrot - das ist für die Initiatoren des ersten Interkulturellen Theaterfestivals eine Farbe der Bestätigung. Denn leuchtend steht das Wort "Ausgebucht!" über den einzelnen Theateraufführungen auf der Webseite von Stadtteilkultur 2411. "Ja", sagt Kathrin Göttlich, "ich bin sehr glücklich, dass das Festival so gut ankommt." Viel Herzblut habe man in diese Idee gesteckt - eine Idee, die aus der alltäglichen Erfahrung mit verschiedenen Kulturen im Kulturzentrum 2411 erwachsen ist. Vom "Impulsgeber" spricht Göttlich. Alles andere vertiefte sich dann in der gemeinschaftlichen Arbeit von Stadtteilkulturhäusern, migrantischen Kulturvereinen, dem Netzwerk Münchner Migrantenorganisationen Morgen e.V., dem Bundesverband Nemo e.V. und dem Kulturreferat. Ein Workshop machte schnell klar: Alle ziehen an einem Strang. "Dass sich multikulturell so viel in den verschiedenen Vereinen der Stadtviertel tut - diese Ressourcen zu bündeln, war dabei das größte Anliegen", sagt Friederike Junker von Morgen e.V.
Aufzeigen, wie kulturelle Diversität gelebt wird, wie sie die Stadtteile verändert und neu verbindet, ist ein Ziel des Theaterfestivals. Das andere: Menschen zusammenführen, Begegnungen fördern und neugierig machen auf alles vermeintlich Unbekannte. Im Mittelpunkt stehen dabei auch die Sprachen. Ob Kurdisch, Spanisch, Russisch, Italienisch oder Vietnamesisch - die Aufführungen wurden live übersetzt oder mit deutschen Übertiteln versehen. Fest steht für Göttlich: Beim ersten Interkulturellen Theaterfestival wird es nicht bleiben. Es gibt eine Neuauflage. Geplant mit genauso viel Herzblut.
Programm für Kinder und Familien: Samstag, 9. November, 14 Uhr, Kulturhaus Milbertshofen, Curt-Mezger-Platz 1. Theaterstücke für Kinder in verschiedenen Sprachen, Bastelaktionen und Workshops (nicht ausverkauft!); 18.30 Uhr, Theaterstück für Jugendliche; 20 Uhr, Fest mit Tanz und Gesang.