Hasenbergl/Harthof:Drei Jahre später

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Im Norden gibt es vorerst keine neuen Alten- und Service-Zentren

Von Jerzy Sobotta, Hasenbergl/Harthof

Das Angebot für Senioren im Norden der Stadt wird vorerst nicht größer. Während sich die Einrichtung eines neues Alten- und Service-Zentrums (ASZ) am Stanigplatz im Hasenbergl um bis zu drei Jahre verzögert, hat das Sozialreferat den Wunsch der Bürger nach einem ASZ im Harthof ganz abgelehnt.

Dass sich die Einrichtung des ASZ am Stanigplatz bis mindestens 2020 verzögert, geht aus einer Beschlussvorlage hervor, über die der Stadtrat im Dezember abstimmen soll. Das ASZ soll in einem Gebäude unterkommen, das nach Angaben des Bauherren Dibag Industriebau wegen verspäteter Baugenehmigungen später fertig gestellt wird als ursprünglich geplant. Anschließend soll das Kommunalreferat die Räume mit insgesamt etwa 730 Quadratmetern für mindestens zehn Jahre anmieten. Bereits im März 2014 hatte der Stadtrat beschlossen, dass auch in Feldmoching-Hasenbergl ein ASZ entstehen soll. Er ist bislang der einzige Stadtbezirk, in dem es keine solche städtische Einrichtung gibt. Bislang sind die Senioren auf die Unterstützung durch die Diakonie Hasenbergl und die Caritas in Ludwigsfeld angewiesen.

Einem weiteren ASZ im Harthof erteilte das Sozialreferat eine Absage. Im Juli hatten sich Anwohner bei einer Bürgerversammlung ASZ samt Seniorencafé gewünscht. Aber der Harthof sei mit Freizeit- und Hilfeangeboten für Senioren gut versorgt, entgegnet das Referat und verweist auf das Mehrgenerationenhaus an der Dientzenhoferstraße und den offenen Seniorentreffpunkt an der Schleißheimer/ Ecke Weyprechtstraße sowie das ASZ Milbertshofen an der Ecke Schleißheimer Straße und Frankfurter Ring. Zudem entstehe eine neue Außenstelle des Mehrgenerationenhauses an der Kämpferstraße 55, wo die GWG eine Wohnanlage erneuern will. Bei der Einrichtung von ASZ spielt die Statistik eine große Rolle. Wichtiges Kriterium ist die Zahl der Einwohner über 65 Jahre. Der Richtwert liegt bei 12 600 Personen pro Stadtbezirk, der stadtweite Durchschnitt bei 17,3 Prozent. Er wird in Feldmoching-Hasenbergl um einen Prozentpunkt überschritten, in Milbertshofen-Am Hart allerdings um fast zwei Prozentpunkte unterschritten. Die Lokalpolitiker im Bezirksausschuss (BA) Milbertshofen-Am Hart wiesen aber darauf hin, dass ihr Stadtbezirk in absoluten Zahlen trotzdem auf 11 600 über 65-Jährige kommt, etwa 1000 Personen unter dem Grenzwert. "Mit Blick auf die Alterung werden wir diesen Wert in einigen Jahren erreicht haben", sagt Susanne Schneider-Geyer (SPD)

. Die ASZ sind soziale Treffpunkte für Senioren, wo sie neben Kursen, Beratungs- und Bewegungsangeboten auch präventive Hausbesuche mit Sozialpädagogen vereinbaren können. Stadtweit gibt es derzeit 32 Einrichtungen.

© SZ vom 30.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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