Die Freude über das Wiedersehen ist groß. Mehrere Monate haben sich die Männer und Frauen, die sonst regelmäßig miteinander tanzen, nicht gesehen, dementsprechend ist das Hallo - auch wenn das Treffen nur vor dem Computer stattfinden kann.
Normalerweise treffen sich die Teilnehmer des Projekts "DanceOn" der Diakonie Hasenbergl alle sechs Wochen zur gemeinsamen Tanzstunde. Die Initiative ist vor allem für Menschen gedacht, die sonst viel alleine sind, hauptsächlich kommen deshalb Senioren. Die Teilnahme ist kostenlos und soll auch für diejenigen möglich sein, die sich vielleicht nicht jedes Wochenende einen Theaterbesuch leisten können. Das Tanzprogramm wird von professionellen Choreografinnen entwickelt, musikalisch untermalt werden die Tanzstunden von einem Pianisten.
Weil wegen der Corona-Krise aber derzeit nicht daran zu denken ist, Arm in Arm einen Walzer aufs Parkett zu legen, hat Projektleiter Ralf Otto die Veranstaltung ins Internet verlegt. Und so streamten die Tanzvermittlerin Andrea Marton und der Pianist Lukas Maier jetzt Choreografie und Musik aus dem Lachdach-Atelier in die Wohnzimmer der Teilnehmer.
Der technische Aufwand für die Veranstaltung sei enorm gewesen, erzählt Otto: Viele vor allem der älteren Teilnehmer hätten erst einmal eine zweistündige Einführung in das Videochat-Programm gebraucht. Hinzu kommt, dass nur etwa die Hälfte derjenigen, die sonst zur regulären Tanzstunde kommen, einen Computer mit Internetanschluss haben. Für die anderen hat Otto deshalb eine CD von der virtuellen Stunde aufgenommen, doch auch die werden sich einige nicht anhören können - sie haben keinen CD-Player.
Dabei sei es gerade in Zeiten wie diesen wichtig, den Kontakt zu Menschen zu halten, die auch sonst schon viel alleine seien, sagt Otto: "Sonst vereinsamen sie total." Genau deshalb sei es wichtig, dass DanceOn auch jetzt weiter stattfinden könnte, wenn auch nur im Internet - und genau deswegen soll es auch weitere Online-Stunden geben. So wie es sich die Teilnehmer nach dem ersten Treffen gewünscht haben.