Das südliche Hasenbergl wächst: Im Sommer beginnen die Bauarbeiten zur Nachverdichtung in der Reschreiterstraße. Das Evangelische Siedlungswerk (ESW) baut dort 69 neue Mietwohnungen, eine Tiefgarage, und modernisiert gleichzeitig 90 Wohnungen aus den Sechzigerjahren. Die bestehenden Häuserzeilen zwischen Weitl- und Max-Müllner-Straße sollen entweder aufgestockt werden oder einen Anbau erhalten. Das ESW betont, dass vor allem für Familien und mit einem hohen Anteil an Sozialwohnungen gebaut wird; fast 50 der 69 Einheiten werden Vier-Zimmer-Wohnungen sein, zudem sei knapp die Hälfte für Menschen mit Wohnberechtigungsschein. Rund fünf Jahre sollen die Arbeiten dauern und insgesamt 31 Millionen Euro kosten.
Laut dem Siedlungswerk ist es nicht zu vermeiden, dass Bestandsmieter ihre Wohnungen jeweils zum Zeitpunkt der Baumaßnahme verlassen müssen; die Nachverdichtung erfolgt deshalb nacheinander an den einzelnen Häuserzeilen. Die betroffenen Mieter würden in der Nähe eine Ersatzwohnung aus dem Bestand des ESW und anderer Unternehmen erhalten. Auch will das Siedlungswerk die Mieter zum Beispiel beim Ab- oder Aufbau von Möbeln, bei der Entsorgung und beim Umzug unterstützen. Eine Sozialbetreuerin stehe dauerhaft als Ansprechpartnerin bereit.
Den Mietern soll freigestellt werden, ob sie nach Abschluss der Baumaßnahme wieder zurückkommen wollen. "Niemand wird aufgrund der Baumaßnahme des ESW gezwungen sein, in eine Wohnung zu ziehen, die über seine finanziellen Verhältnisse geht", sagt ESW-Geschäftsführer Robert Flock. Laut Flock sollen die Modernisierungskosten nicht auf die Mietparteien umgelegt werden, obwohl das möglich wäre: "Die Mieter können in ihre modernisierte, mit neuen Bädern und größeren Balkonen ausgestattete Wohnung zurückziehen und zahlen keinen Cent mehr."