Harlaching:Isar-Hangwege bleiben gesperrt

Die Stadt prüft, ob das Steilufer mit Fangzäunen gesichert werden kann

Von Julian Raff, Harlaching

Auch wenn es vielen Anwohnern und Besuchern nicht einleuchtet, werden die Isar-Hangwege wohl nicht so bald "auf eigene Gefahr" für Passanten geöffnet. Die Abteilung Gartenbau des Baureferats reagierte schnell auf einen Antrag des Bezirksausschusses (BA) und stellte klar, dass die Steilhänge nicht versehentlich oder zufällig als "Grünanlagen" gelten. Der BA hatte zum wiederholten Mal beantragt, die Hangbereiche kurzerhand in Waldflächen umzuwidmen, damit hier das "waldrechtliche Haftungsprivileg" greift, die Stadt also keine Gewähr mehr für die Sicherheit der Wege übernehmen muss.

Als gefährdet gelten diese, seit Gutachter vor zehn Jahren nach einem tödlichen Nagelfluh-Felssturz im Landkreis Traunstein erhebliche Steinschlagrisiken festgestellt hatten. Gegen die von den Experten empfohlenen Fangnetze und Betonverbauungen hatten Naturschützer anschließend erfolgreich geklagt, so dass aus behördlicher Sicht nur die Sperrung blieb. Wegen der Wege und anderer "Erholungseinrichtungen" sowie wegen des starken Zulaufs, gilt die zugrunde liegende Grünanlagensatzung hier zu Recht, wie ein Spezialist für Forstrecht der Behörde 2014 bestätigt hatte. Im Jahr 2012 hatte außerdem der Abgang tonnenschwerer Brocken auf den Weg unterhalb der Menterschwaige die dortige Gefahr deutlich gemacht.

Die Gartenbau-Abteilung kündigt nun Voruntersuchungen zu einer "minimalinvasiven" Hangsicherung mit einzelnen unauffälligeren Fangzäunen an. Die Planung im Flora-Fauna-Habitat könne sich aber hinziehen, aus Naturschutzgründen, aber auch weil noch nicht klar ist, wie es mit den wilden Mountainbike-Trails im Tal weitergeht. Offen bleiben zwischen Marienklause und Großhesseloher Brücke immerhin noch die Abgänge am Ende von Hermine-Bland- und Sutnerstraße.

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