Nicht nur des endlosen Spätsommers wegen - am Kuntersweg kehrt keine Ruhe ein. Am vergangenen Wochenende musste die Polizei erneut lautes Partytreiben beenden, nachdem das Baureferat die beiden Anfang August entfernten Bänke am 8. Oktober wieder hatte aufstellen lassen. Zum zweiten Mal in zwei Monaten stießen die Stadtbediensteten damit den Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching (BA 18) vor den Kopf.
Die Stadtviertelvertreter hatten in der August-Sitzung gefordert, die nach Anwohnerbeschwerden und ohne Absprache entfernten Sitzflächen schleunigst wieder auf ihre Sockel zu schrauben. Mit der Umsetzung konnte es die Stadt den Lokalpolitikern jedoch abermals nicht recht machen: In der September-Sitzung hatten sie gefordert, die Banklatten doch eingemottet zu lassen, bis der Konflikt am runden Tisch geklärt ist. Die Streetworker des "Allparteilichen Konfliktmanagements" (Akim) hatten dies nach einem Ortstermin am 2. Oktober ebenfalls empfohlen.
BA-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) widersprach in der Sitzung Vermutungen, er habe im Referat noch einmal telefonisch Druck gemacht und verbat sich entsprechende Alleingänge aus dem BA - falls denn erfolgt. So oder so ließ sich die lokale Partyszene nicht lange bitten und feierte am Wochenende mit reichlich Alkohol und voll aufgedrehten Bluetooth-Lautsprechern. Dieter Heumann von der Polizeiinspektion 23 bestätigte zwei Einsätze. Am vergangenen Freitag um 23.30 Uhr wurden die Personalien von 21 Feiernden festgestellt und Platzverweise ausgesprochen. Wie vermutet, handelte es sich ausschließlich um Jugendliche aus dem Viertel, so Heumann. Der runde Tisch soll nun Ende Oktober tagen, auch wenn sich die Nachbarn erklärtermaßen wenig davon versprechen.