Amistad in Schwabing:Das ist die Münchner Version einer Tapas-Bar

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Die Einrichtung ist modern und unverkennbar spanisch. (Foto: Stephan Rumpf)

Eine gute Tapas-Bar zu finden ist nicht leicht. Das Amistad ist elegant, modern und trotzdem unverkennbar spanisch.

Von Christiane Lutz

Ein warmer Sommerabend in Sevilla, oder in Córdoba, die Menschen sitzen auf der Straße in den zahlreichen Tapas Bars, essen tonnenweise Oliven, Jamón Serrano und trinken Tinto de Verano. Dieses Gefühl, nach dem sich viele Spanienliebhaber sehnen, auch in Deutschland herzustellen, das versuchen seit Jahrzehnten diverse Tapas-Bars. Die meisten scheitern, weil sie sich in zweifelhaften Wortspielen verlieren ("Cordo-Bar") oder miese Salsa-Musik spielen, weil das ja eh alles das Gleiche ist mit den spanischsprachigen Ländern. Die Tapas schmecken meist wie aus Resten der beliebten Originale zubereitet. Schwierig also.

In München aber haben es wieder mal ein paar Leute gewagt und Anfang des Jahres die "Amistad-Bar" in der Georgenstraße eröffnet. Sie heißen Philipp Schlick, Markus Wohlhaupter und Niklas Hacker und betreiben auch das gegenüberliegende "Le Florida". Die gute Nachricht: Der Laden ist toll. Kleine Einschränkung: Er ist dann toll, wenn man keine ganz typische Tapas-Bar erwartet.

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Das Amistad ist so etwas wie die Münchner Version einer Tapas-Bar. Elegant, modern und trotzdem unverkennbar spanisch. Die Bar ist mit dunkelblauen Fliesen verkleidet, Barhocker gehören sowieso dazu, die Stühle sind aus hellem Holz, die Tapas werden auf hübschen Keramikschälchen serviert. Fehlt nur der große Schinken über der Bar. Auf den haben die Betreiber lieber verzichtet, da käme in Deutschland auch sicher sofort jemand mit Hygienebedenken.

Die Tapas sind, gemessen an den Portionen, etwas teuer (Oliven: 3,50 Euro, Käse: 8,50 Euro), aber lecker und erstaunlich spanisch. Das ist vielleicht auch der Tatsache geschuldet, dass zwei der Betreiber spanische Freundinnen haben, mit deren Expertise sie sich zur Recherche durch sämtliche Tapas-Läden Münchens futterten. Außerdem kommen viele der Produkte aus Spanien, bevor sie von den Köchen (einer aus Mexiko, einer aus Österreich, klappt aber trotzdem) zubereitet werden.

Die Besonderheit der Getränkekarte ist die Auswahl an hausgemachter Sangría, die, als Eimergesöff auf Mallorca verpönt, im Amistad gewissermaßen rehabilitiert wird. Toll ist die Variante mit Weißwein, die "Zurra"-Sangría mit Früchten, Gin und Zimt (0,5 Liter 9,80 Euro). Hinter der hübschen Bar mixen die Barleute auch alle gängigen Longdrinks, doch wer sich umsieht, stellt fest: Wer zum Spanier geht, trinkt am liebsten Sangría, ein Glas Wein oder ein spanisches "Estrella" (0,3 für 3,50 Euro). Wie in Andalusien eben.

© SZ vom 04.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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