Frisches Bier:Diese Bar ist ein Bildungszentrum für Craft Beer

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Der Tresen ist das Zentrum der Bar "Frisches Bier". (Foto: Stephan Rumpf)

Die neue Bar Frisches Bier im Schlachthofviertel hat 14 Zapfhähne - und alle paar Wochen neue Sorten im Sortiment.

Von Franz Kotteder

In dem kleinen schottischen Ort Ellon bei Aberdeen soll Anfang 2019 ein Bierhotel mit dem Namen Doghouse - in Anlehnung an den örtlichen Bierbrauer Brewdog - aufmachen. In jedem der 26 Zimmer, heißt es, wird es einen Zapfhahn geben, und wenn man es will, dann kommt aus der Dusche neben kaltem oder warmem Wasser auch kaltes Bier.

Ganz so narrisch sind die Münchner ja nun nicht. Aber hier gibt es ja eine rege Craft-Beer-Szene, und die hat jetzt eine eigene Bar. Sie heißt "Frisches Bier", und der Name ist wirklich Programm. Die beiden Wirte sind in der Münchner Szene gut bekannt: Der gelernte Braumeister Tilman Ludwig ist mit seiner Marke Tilmans Biere einer der wichtigsten Jungbrauer.

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Und Maximilian Heisler führt zwar als Mieteraktivist eigentlich das "Bündnis bezahlbares Wohnen" an, hat aber mit ein paar Freunden auch die schöne Boazn Geyerwally gerettet und dabei Gefallen am Wirtedasein gefunden. Zusammen haben die beiden nun die frühere Bar Isarvorstadt in der Thalkirchner Straße 53 übernommen und mit Hilfe von Bekannten und Freunden umgebaut, mit viel Liebe zum Detail und hübschen Fliesen.

Rund um einen zentralen Tresen - oder am Rand an kleinen Tischen - versammelt man sich um nicht weniger als 14 Zapfhähne, aus denen Tilmans verschiedene Biere fließen. Und das zu sehr zivilen Preisen: Die Halbe Helles, Dunkles und die Weiße kosten jeweils 3,80 Euro. Spezialitäten sind etwas teurer, der helle, kräftig gehopfte Bock "Kulturator", dessen Reinerlös aber immerhin an eine Kulturstiftung fließt, kostet 4,90 Euro.

Aber nicht nur Tilmans Biere gibt es hier. Zum Start sind es noch acht andere, etwa das Giesinger Märzen, ein Indian Pale Ale namens "Mr. O" von der Hamburger Brauerei Buddelship, ein Pils von Trumer aus Salzburg oder ein recht mächtiges Imperial Stout mit stolzen neun Prozent Alkohol, das Tilman zusammen mit Yankee & Kraut aus Ingolstadt gebraut hat. Überhaupt will Tilman Ludwig viele Kollegen präsentieren, die Marken werden alle paar Wochen wechseln. Man ist hier also auch in einer Art Fortbildungseinrichtung.

Klar, zur Not gibt es auch noch ein paar andere Getränke auf der Karte. Aber die Basis ist schon das etwas andere Bier jenseits der großen Marken. Weil so viele Biere auch eine gute Grundlage brauchen, steht Stephen Lange in der Küche und sorgt für kleine und größere Hausmannskost. Der Knödelsalat mit Radieserl und Fenchelgrün kostet 5,50 Euro, die Rindsrouladen mit Spätzle und Rosenkohlblättern 15,50 Euro. Teurer wirds im Frischen Bier aber nicht. Das sieht im schottischen Bierhotel sicher anders aus.

© SZ vom 02.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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