Neuperlacher Mitte:"Da wird an allen Ecken und Enden gespart"

Neuperlacher Mitte: Gilt vielen als Wahrzeichen: die Metallskulptur "Space Churn" von George Rickey.

Gilt vielen als Wahrzeichen: die Metallskulptur "Space Churn" von George Rickey.

(Foto: Florian Peljak)

Die Entwicklung des Hanns-Seidel-Platzes ist für viele Neuperlacher eine Geschichte der uneingelösten Versprechen: Nun bleibt von dem einst in Aussicht gestellten Brunnen mit Wasserspielen nur mehr ein kümmerlicher Trinkwasserspender.

Von Patrik Stäbler

Die Geschichte des Hanns-Seidel-Platzes ist für viele Menschen in Neuperlach eine Geschichte der falschen Versprechungen. So ist von dem bereits vor Jahrzehnten angekündigten Kultur- und Bürgerhaus weiterhin kein Stein zu sehen, während zu allen Seiten des anvisierten Standorts in den vergangenen Jahren verschiedene Bauprojekte verwirklicht wurden. Nun, da es an die Gestaltung der öffentlichen Grünanlage am Hanns-Seidel-Platz geht, klagen die Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitiker erneut über uneingelöste Versprechen. Denn in den Plänen, die dem Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach (BA) vorgelegt wurden, findet sich nichts mehr von den einst angekündigten Brunnen und Wasserspielen. Stattdessen ist dort nur mehr ein kümmerlicher Trinkwasserspender vorgesehen.

"Ich habe den Eindruck, da wird an allen Ecken und Enden gespart", ärgerte sich Wolfgang Thalmeir (CSU), Sprecher des BA-Planungsausschusses. Dessen Mitglieder unterstrichen in ihrer Sitzung die Bedeutung des Elements Wasser für die Aufenthaltsqualität am Hanns-Seidel-Platz sowie für das Klima. Und so betonte Thalmeir: "Ich glaube, dass diese urbane Mitte so wichtig ist, dass wir dort um jede Wasserfläche kämpfen sollten." Diese Auffassung teilten die Bezirksausschuss-Mitglieder in der Folge auch dem städtischen Baureferat bei einem gemeinsamen Erörterungstermin zum Thema Hanns-Seidel-Platz mit. Laut den Behördenvertretern wird aktuell nur der erste Bauabschnitt der öffentlichen Grünanlage geplant. Der zweite sei abhängig von der Bebauung der Nordparzelle - also jenes für ein Kultur- und Bürgerhaus vorgesehene Areal, wo 2023 ein Provisorium für eine dreijährige Zwischennutzung errichtet werden soll.

Über den Umzug von George Rickeys Raumspindel-Kunstwerk wird noch befunden

Nach intensiven Diskussionen bestand nach Angaben des BA "Einigkeit, dass das Element Wasser am Hanns-Seidel-Platz in der bloßen Ausformung eines Trinkwasserspenders zu kurz kommt und daher für den zweiten Bauabschnitt nochmals aufgegriffen werden soll". Konkret will das Gremium prüfen lassen, ob die in einer früheren Präsentation gezeigte Idee eines kaskadenartigen Brunnens entlang der Landschaftstreppe umgesetzt werden kann.

Im Weiteren sprach sich der Bezirksausschuss dafür aus, die Metallskulptur Space Churn entgegen früherer Pläne nicht an den Hanns-Seidel-Platz umzuziehen. Vielmehr solle die 1972 vom US-Bildhauer George Rickey geschaffene Raumspindel, die vielen Menschen in Neuperlach als Wahrzeichen ihres Viertels gilt, am aktuellen Standort zwischen dem Einkaufszentrum Pep und dem Theodor-Heuss-Platz bleiben. Für einen etwaigen Umzug des Kunstwerks zu einem späteren Zeitpunkt wollen die Lokalpolitiker den vorgesehenen Standort im Nordosten des Hanns-Seidel-Platzes aber freihalten.

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