Gehörlose in der Corona-Krise:"Diese Isolation müssen wir aufbrechen"

Gehörlose in der Corona-Krise: "Bei hörenden Menschen ist die Mimik ja oft verpönt. Für uns ist sie eine wichtige Informationsquelle", sagt Cornelia von Pappenheim.

"Bei hörenden Menschen ist die Mimik ja oft verpönt. Für uns ist sie eine wichtige Informationsquelle", sagt Cornelia von Pappenheim.

(Foto: GMU)

Gehörlose lesen die Worte von den Lippen ab - die Maskenpflicht ist für sie ein Problem. Ein Gespräch mit Expertin Cornelia von Pappenheim über Masken mit Sichtfenster und warum mehr Live-Dolmetscher im Fernsehen wichtig wären.

Interview von Elisa Schwarz

Für Cornelia von Pappenheim, 55, ist ein Videoanruf nicht die Ausnahme, sondern normaler Alltag. Sie wurde gehörlos geboren, Skype ist ihr Telefonersatz. Pappenheim ist Geschäftsführerin des Gehörlosenverband München und Umland e.V. (GMU). Gerade ist sie bei ihrem Mann in Kitzingen im Home-Office. Auf dem Bildschirm sieht man Pappenheim an einem kleinen Tisch stehen, in ihren blonden Haaren steckt eine Brille, um den Hals hat sie ein rosafarbenes Tuch geschlungen. Winken klappt auch ohne Worte ganz gut, für das eigentliche Gespräch ist eine Gebärdendolmetscherin zugeschaltet. Sie übersetzt Gebärden in Lautsprache und umgekehrt. Corona also. Pappenheim ballt die Faust und spreizt dahinter ihre Hand - die Gebärde für das Virus.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusKrankenkassen
:Der Kampf um selbstbestimmtes Leben

Eine gelähmte Frau wird von einer Krankenkassen-Mitarbeiterin gedemütigt. Sie macht das Ereignis öffentlich, die Krankenkasse lenkt ein. Doch was ist mit denen, die sich nicht zur Wehr setzen können?

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: