Haidhausen:Zuschlag für die Kooperative Großstadt

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Die Genossenschaft kauft von der Stadt eine Brache an der Metzgerstraße und errichtet dort bis Ende 2024 ein Wohnhaus

Von Lea Kramer, Haidhausen

Es gibt sie noch, die unbebauten Flecken inmitten der Großstadt. Zugegeben, in Haidhausen sind nur wenige übrig und noch seltener stehen diese Brachen zum Verkauf. Ein solches Grundstück hat kürzlich, nach mehr als 40 Jahren im Bestand der Stadt, den Eigentümer gewechselt. Der Wettbewerb um die Brache an der Metzgerstraße ist entschieden. In drei Jahren sollen die ersten Mieter in den Neubau einziehen.

Seit 2009 ist Haidhausen offiziell kein Sanierungsgebiet mehr. Im Frühjahr 1977 hatte der Stadtrat ein solches förmlich festgelegt. In den Innenstadtrandgebieten sollten so die teils heruntergekommenen Mietshäuser durch städtebauliche Fördermaßnahmen aufgewertet werden. Die eigens gegründete Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung mbH (MGS) berät seither Eigentümer bei der Sanierung ihrer Immobilien und verwaltet städtische Liegenschaften innerhalb der Sanierungsgebiete. Mittlerweile ist die MGS eine Tochter der städtischen Wohnungsgesellschaft München mbH (GWG). Weshalb die GWG den Verkauf in Haidhausen abgewickelt hat.

Das leere Grundstück an der Metzgerstraße 5a gehört seit den Siebzigerjahren zu den Blöcken, die aufgewertet werden sollen. Doch die Maße sind problematisch. Das Areal ist nahezu quadratisch und gerade einmal 168 Quadratmeter groß. Zudem befindet sich im vorderen Teil eine chemische Reinigung, die noch bis in die 1990er Jahre in einem provisorischen Häusl betrieben wurde.

2016 bemüht sich eine Haidhauser Genossenschaft um das Grundstück, doch erst im Dezember 2018 kommt die Vorlage zu dem Gelände im Stadtrat auf den Tisch. Dort wird entschieden, dass es als Bauland für ein genossenschaftliches Wohnprojekt zugelassen werden soll. Demnach soll an der Metzgerstraße ein Wohngebäude mit fünf Geschossen und insgesamt 490 Quadratmetern Wohnfläche entstehen, inklusive der Balkone und einer Dachterrasse.

Das öffentliche Bieterverfahren endet im April 2020. Über ein Punktesystem hat die GWG ermittelt, wer die begehrte Brache in Haidhausen kaufen darf. Am besten schnitt die Genossenschaft Kooperative Großstadt ab. Die Initiative hat im Bauen bereits Erfahrung gesammelt. 2019 legte sie den Grundstein für ihr erstes Haus in der Messestadt Riem. In Freiham haben die Genossen ebenfalls den Zuschlag für ein Grundstück bekommen. Jetzt wird für das Projekt in Haihausen geplant, bereits Ende 2024 sollen die ersten Mieter einziehen. "Wir werden ein inklusives Wohnprojekt an dieser Stelle realisieren, das auch in das Quartier ausstrahlen wird", sagt Markus Sowa, Vorstandsmitglied der Kooperativen Großstadt.

© SZ vom 26.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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