Haidhausen:Wahnsinn, Liebe und Magie

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Uraufführung von "The Magical 18" mit Schülern des Ludwigsgymnasiums

Mit dem Verweis auf "Hamlet" fängt alles an. Mit dem Tod des Königs und den Racheplänen seines Sohnes, der in diesem Fall Prinz Henry heißt. Was dann folgt, ist allerdings ein Geflecht aus narrativen Versatzstücken Shakespearescher Dramen und den Märchen der Brüder Grimm mit solch fantastischem Personal wie Prinzen und Zofen, Zauberern, Feen, Katzen und Fröschen.

"The Magical 18" ist der Titel des Musicals mit insgesamt 18 Hauptrollen, das in diesem Schuljahr von einem 100-köpfigen Ensemble des Ludwigsgymnasiums produziert wird. Dafür haben sich die Musiker, Tänzer, Sänger und Schauspieler zuletzt eine Woche lang abseits des Schulbetriebs zu intensiven Proben ins Josefstal zurückgezogen. "Spätestens dann wissen alle, dass es ernst wird", sagt Schulmusikerin Judith Schmid, die das Gesamtkonzept verantwortet. Das Textbuch indes verfasste die Musikpädagogin Leonie Hundertmark, die sich ihrer ehemaligen Schule noch verbunden fühlt. Die Kompositionen stammen von Schmid sowie einer Reihe von Schülern. Und für die Choreografien und Kampfszenen konnte man die Theaterpädagogin Lena Scholle verpflichten.

Schülern des Ludwigsgymnasiums führen das Musical „The Magical 18“ auf. (Foto: Veranstalter)

Dramatisches, Fantastisches und Skurriles werden in dieser Inszenierung zu einem wilden szenischen Mix verquirlt. Dabei entfaltet sich auf der Bühne ein dualistisches Weltbild zwischen Wahnsinn, Liebe und Magie, das erschreckend aktuell erscheint.Auf der einen Seite das Gute, auf der anderen Seite das Böse. Hier die besonnenen Streitschlichter, dort all jene, denen einzig daran gelegen ist, einen Sündenbock auszumachen und die Eskalation voranzutreiben.

Für die Aufführung wurde abseits des Schulbetriebs geprobt. (Foto: Veranstalter)

Mit der Hoffnung, dass Henrys Rachefeldzug sich im versöhnlichen Miteinander verliert, ist es hier nicht getan. "Hoffnung, ist oft ein Jagdhund ohne Spur", weiß der gute Zauberer. Was bleibt, ist die Erkenntnis menschlicher Ambivalenz und, dass Verantwortung auch bedeutet, dem Schicksal mit offenem Herzen und klarem Verstand zu begegnen.

"The Magical 18", Uraufführung, Dienstag, 9. April, 19.30 Uhr, Carl-Orff-Saal des Gasteig, Rosenheimer Straße 5; außerdem am Mittwoch, 10. April, zur gleichen Zeit; Karten gibt es bei München Ticket.

© SZ vom 08.04.2019 / stz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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