Haidhausen:Nichts dran an Gerüchten

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Bahn hält an Plänen zum Ostteil der zweiten Stammstrecke fest

Von Johannes Korsche, Haidhausen

Verunsicherung hat sich in den vergangenen Wochen östlich der Isar breitgemacht. Kommt es bei der zweiten Stammstrecke nun doch anders? Wird gar der Ostbahnhof von größeren Umbaumaßnahmen verschont? Und muss der Rettungsschacht an der Milch-/Kellerstraße verschoben werden? Ihren Anfang nahmen die Spekulationen wohl einerseits von den, von der Bahn als "Optimierungen" bezeichneten Änderungen am neuen Hauptbahnhof, - ein "übliches Vorgehen", wie die Bahn mitteilt. Andererseits waren große Speziallastwagen in Haidhausen unterwegs, die Bohrungen im Viertel vornahmen. Stadtteilpolitiker nahmen diese Gerüchte nun auf und verabschiedeten je einen Antrag der SPD- und der CSU-Fraktion im Haidhauser Bezirksausschuss. Darin fordern sie Informationen über den Planungsstand und schlagen dafür einen Besuch des Projektleiters der Deutschen Bahn Markus Kretschmer vor. Auch die Bohrungen wollen sie erklärt bekommen.

Diese Unsicherheit verwundert, weil gerade im Münchner Osten die rechtliche Lage nun so klar ist wie seit Beginn des Projekts nicht. Denn im sogenannten Planfeststellungsabschnitt 3, der jenes Gebiet der zweiten Stammstrecke östlich der Isar meint, hat die Bahn erst seit diesem April gerichtsfestes Baurecht. Zuvor mussten noch Klagen gegen das Projekt befriedet werden.

Auch eine Nachfrage bei der Bahn zeigt, dass an den Gerüchten, die im Umlauf sind, wohl nichts dran ist. Tenor: "Wir haben eine gültige Planfeststellung, in der geregelt ist, was und wo wir bauen", sagt eine Bahnsprecherin. Dies gelte sowohl für den Ostbahnhof, der dementsprechend bis 2026 fertig sein soll, als auch für den geplanten Rettungsschacht an der Milch-, Ecke Kellerstraße, dessen Bau bis 2023 abgeschlossen sein soll.

Grundsätzlich haben die "Optimierungen am Hauptbahnhof" laut der Bahn "keine Auswirkungen auf den Planfeststellungsabschnitt 3 östlich der Isar". Auch die etwa 60 Meter tiefen Bohrungen, wie sieam Weißenburger Platz stattfanden, haben nicht den Hintergrund, dass sich etwas am Streckenverlauf oder bei den Baustellabläufen ändert, heißt es dort. Auf diese Weise untersuchte die Bahn Grundwasser und die Bodenbeschaffenheit. Auch die Bohrungen im Gleisfeldbereich am Leuchtenbergring sollen zur Erkundung des Bodens notwendig gewesen sein. Für Anwohner empfiehlt die Bahn den Newsletter, für den man sich auf der Internetseite www.2.stammstrecke-muenchen.de anmelden kann.

© SZ vom 20.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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