Haidhausen:Der böhmische Edgar Wallace

Weitgehend in Vergessenheit geraten sind heute die Werke des Autors Louis Weinert-Wilton, der ein fleißiger Schreiber war und zwischen 1929 und 1939 elf Kriminalromane veröffentlichte. Allesamt spielen sie im nebligen London, Scotland Yard ermittelt. Die Geschichten erinnern nicht von ungefähr an die Kult-Bücher von Edgar Wallace, der ein waschechter Brite war. Im Gegensatz zu Louis Weinert-Wilton: Der nämlich wurde zwar im selben Jahr wie Wallace - 1875 - geboren, allerdings nicht auf der Insel, sondern in einem kleinen Nest nahe dem nordböhmischen Marienbad. Sein Taufname lautete schlicht Alois Weinert. Dieser Umstand hat dem Autor nun immerhin Eintritt in den "Böhmischen Salon" verschafft, eine Veranstaltungsreihe im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8. In der Alfred-Kubin-Galerie wird dort am Mittwoch, 24. Oktober, 18 Uhr, sein Krimi "Die weiße Spinne" bei einer Lesung vorgestellt. Wem der Titel jetzt doch bekannt vorkommt: in den Sechzigerjahren, als die Edgar-Wallace-Filme Straßenfeger waren, hat Harald Reinl auch dieses Buch mit Karin Dor und Joachim Fuchsberger verfilmt. Der Eintritt zur Veranstaltung des Adalbert-Stifter-Vereins ist frei.

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