Hadern:Sprache gelernt, Arbeit gefunden

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Verein verhilft Flüchtlingen zu einem guten Start

Von Berthold Neff, Hadern

Der Verein "Miteinander leben in Hadern" hat es innerhalb von gut vier Jahren geschafft, den etwa 80 Flüchtlingen aus Iran und dem Irak, die Ende 2015 in eine Leichtbauhalle an der Kurparkstraße untergebracht wurden, zu einem guten Start zu verhelfen. Am Montagabend zog Marion Kiem, die sich im Verein für diese wichtige Integrationsarbeit engagiert, in der Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Hadern ein positives Fazit der bisherigen Arbeit. Mittlerweile hätten 60 Prozent der jungen Männer, die damals in Deutschland Schutz vor Krieg und Verfolgung suchten, eine Arbeits- oder eine Ausbildungsstelle gefunden. "Das ist eine tolle Leistung", sagte Marion Kiem, die sich im Verein zusammen mit Birgit König im "Team Arbeit" engagiert.

Inzwischen sind auch die meisten Asylverfahren abgeschlossen, lediglich in vier Fällen steht die endgültige Entscheidung noch aus. Für 43 Prozent der Männer endete das Asylverfahren positiv, bei 40 Prozent wurde der Antrag abgelehnt. Insgesamt hat der Verein noch Kontakt zu etwa 60 ehemaligen Bewohnern der Unterkunft an der Kurparkstraße, die dort lediglich ein Jahr lang lebten und dann nach Sendling, in die Meindlstraße am Harras, wechselten. Jedem zweiten ist es inzwischen gelungen, eine eigene Wohnung anzumieten oder in einer Wohngemeinschaft oder zur Untermiete unterzukommen.

Dies alles wäre ohne ausreichende Hilfe des "Teams Sprache" kaum möglich gewesen. Für einige der Männer sei es alles andere als einfach gewesen, Deutsch zu lernen, vor allem dann, wenn sie zunächst nur die arabische Schrift beherrschten. Nun aber hätten mehr als die Hälfte bereits das Sprachniveau B 1 und höher erreicht, das für eine Ausbildung unbedingt erforderlich ist. Die BA-Mitglieder nahmen den Bericht erfreut zur Kenntnis. Der BA-Vorsitzende Johann Stadler (CSU) dankte dem Verein für die engagierte Arbeit.

Der Verein hatte sich kurz nach der Flüchtlingswelle 2015 neu gegründet. Irmgard Hofmann (SPD), die dem BA Hadern und dem Bezirkstag für Oberbayern angehört, hatte im Oktober 2015 eingeladen, um den Verein zu reaktivieren, sie ist heute auch die Vorsitzende. Erstmals wurde "Miteinander leben in Hadern" 1993 gegründet. Damals ging es darum, den Bürgerkriegsflüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien zu helfen.

© SZ vom 11.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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