Süddeutsche Zeitung

Hadern:Schonfrist für Dach und Wände

Bolzplatz am Stiftsbogen behält vorerst seinen Unterstand

Vor neun Monaten war der Fall für den Bezirksausschuss (BA) klar: Es sei den Anwohnern nicht länger zuzumuten, weiterhin den Lärm zu ertragen, den manche Jugendliche auf dem Bolz- und Spielplatz am Stiftsbogen selbst zu nächtlicher Stunde veranstalten. Selbst bei Regenwetter fanden sich die Jugendlichen dort ein und machten es sich unter dem Dach des 2013 eröffneten Unterstandes gemütlich. Wenn dann noch Alkohol ins Spiel kam, wurde es richtig laut, an Schlaf war für die Anwohner nicht mehr zu denken. Deshalb stimmte der Haderner Bezirksausschuss im Sommer 2017 nach einem Ortstermin mehrheitlich dafür, den Unterstand seines Daches und seiner Wände zu berauben.

Ein neuer Ortstermin jedoch des Unterausschusses Kinder, Jugend, Schule, Sport leitete kürzlich nun die Kehrtwende ein. Lydia Ulke-Foag (FDP) erläuterte den BA-Mitgliedern, weshalb man nun Abstand davon nehmen wolle, den Unterstand zurückzubauen. Erstens sei zu befürchten, dass sich die Jugendlichen dann um einen Kletterturm am Kinderspielplatz sammeln, der ebenfalls ein Dach hat und noch näher an den Wohnungen liegt. Zweitens sei es gar nicht so einfach, die Wände des Unterstandes abzubauen. Es würden auf jeden Fall Stützen im Beton zurückbleiben, über die man stolpern könne, die also eine Sicherheitsgefährdung darstellten.

Sie schlug deshalb vor, mit dem Rückbau erst einmal abzuwarten. Vielleicht stabilisiere sich die Situation über den Sommer hinweg. Die BA-Mitglieder plädierten deshalb einstimmig dafür, zunächst einmal alles beim Alten zu lassen. Nur falls sich die Situation verschlimmert, will man weitere Schritte unternehmen.

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Quelle:
SZ vom 16.05.2018 / bn
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