Hadern:Mieterprotest wegen Skandal-Baustelle

Der Ärger reißt nicht ab: Das Bauprojekt Stiftsbogen 152-166, wo durch Aufstockung der bestehenden Gebäude sowie durch ein Punkthochhaus neuer Wohnraum entstehen soll, weckt seit dem Baubeginn Anfang 2018 massiven Unmut der Mieter und Nachbarn. Und da die Firma, die dieses Projekt durchzieht, zu einem Viertel der Frau des früheren Bezirksausschuss-Vorsitzenden Johann Stadler (CSU) gehört, schlug das Vorhaben auch politisch Wellen. Dass sich die Zustände auf der Baustelle immer noch nicht wesentlich gebessert haben, wurde am Montagabend in der Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Hadern deutlich. Birgit König, Sprecherin der Mietergemeinschaft, war erneut ins Stadtteilgremium gekommen, um die Zustände anzuprangern. Viele Mieter seien inzwischen mit den Nerven am Ende, viele stünden seit mittlerweile zwei Jahren ohne Aufzug da, und inzwischen dringe Wasser vom Dach in die darunterliegenden Wohnungen, eine davon sei bereits nass und verschimmelt. "Es sieht bei uns aus wie in einer Bruchbude", sagte eine andere Anwohnerin und fügte hinzu: "Es ist niemand da, der uns unterstützt." Es gebe derzeit niemanden auf der Baustelle, der als Ansprechpartner zu kontaktieren sei, "man geht über alle Rechte und Grenzen hinweg". Nach wie vor verfügten die Kinder der Mieter über keinen Spielplatz, denn dort, wo dieser einst lag, steht jetzt eine Kindertagesstätte. Angesichts dieser Schilderungen mehrte sich auch in den Reihen der BA-Mitglieder der Unmut. Die neue BA-Vorsitzende Renate Unterberg (Grüne) will sich nun erneut an die Stadt wenden, damit die Behörden etwas gegen diese Zustände unternehmen.

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