Hadern:Kurt Eisners Zeit in Hadern

Ein ganzes Jahrzehnt lang, bis zu seiner Ermordung am 21. Februar 1919, lebte Kurt Eisner, der erste Ministerpräsident des Freistaats Bayerns, in Großhadern, das damals noch eine eigenständige Gemeinde war. Nun erinnert eine Ausstellung im Stadtteilkulturzentrum Guardini 90 an diese Zeit. Die Vernissage findet an diesem Freitag, 12. Oktober, um 19 Uhr in den Räumen an der Guardinistraße 90 statt. Als Gäste werden Ausstellungsmacher Sepp Rauch und Frauke Bristot vom Geschichtsverein Hadern unter anderen drei Enkel von Kurt Eisner begrüßen. Anderthalb Jahre hat ein achtköpfiges Team recherchiert, um die Zeit vor 100 Jahren zu rekonstruieren. Es gelang ihnen, Berichte von Zeitzeugen zu finden. Adolf Friedrich Purger, der die Revolution als 15-Jähriger erlebte, schilderte in seinen 1969 verfassten Erinnerungen, wie er die Eisners in ihrem Haus an der damaligen Lindenallee 8 (heute Pfingstrosenstraße 8) in der Villenkolonie erlebte. Die Ausstellung gibt interessante Einblicke in das dörfliche Leben Haderns und dokumentiert auch das Wüten von Freikorps und Weißen Garden in Hadern, die sich vom Bürgermeister die Namen von "Kommunisten" geben ließen und dann im Februar 1919 acht Arbeiter ermordeten. Die Ausstellung ist bis zum 23. November geöffnet, Montag bis Samstag von 10 bis 12 Uhr, Dienstag und Donnerstag auch von 17 bis 19 Uhr.

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