Eine Krankenschwester steht neben einem Bett. Schneeweiße Schürze über blauer Bluse, ein Häubchen im Haar. Und wie zufällig, neben ihr, auf einem Stuhl: eine Zwangsjacke. Die im Psychiatriemuseum am Isar-Amper-Klinikum mit einer Schaufensterpuppe nachgestellte Szene zeigt einen Schlafsaal Anfang der Sechzigerjahre. Die Frau am Krankenbett könnte Alma Midasch sein, die als junge Lernschwester in der damaligen "Nervenklinik Haar" angefangen hat. "Es war noch die schlimme Zeit", blickt die heute 80-Jährige bei ihrem Abschied von der aktiven Museumsarbeit zurück. 40 Jahre lang arbeitete sie in der Klinik und erlebte dort tiefgreifende Umbrüche. Mit Gleichgesinnten baute sie dann über mehr als 20 Jahre das Museum auf, das heute auch ein zentraler Ort der Erinnerungsarbeit an die Patientenmorde während der NS-Diktatur ist.
Haar:Fürsorge über den Dienst hinaus
Alma Midasch hat mehr als 40 Jahre in der Psychiatrie gearbeitet. Zwei Dekaden lang baute sie dann das Museum am Isar-Amper-Klinikum in Haar auf.
Von Bernhard Lohr, Haar
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