Halmer hat Weißwürste besorgt. Das Gespräch findet bei ihm daheim statt im Chiemgau, weil der Schauspieler eine leichte Abneigung gegen Autofahrten nach München entwickelt hat. Lauter Baustellen gebe es da ja jetzt, komme man mit Diesel überhaupt noch rein? Und elektrisch möge er nicht fahren, da könne man ja kaum tanken. Würde das jemand anderer so formulieren, man müsste sofort eine erhöhte Schrulligkeit attestieren. Aber es ist eben diese Tscharlie-Stimme, die schon vor 50 Jahren selbst die größten Pleiten sympathisch und unverschuldet klingen ließ. Zum Jubiläum der Serie, die Halmer berühmt und auf ewig zum Tscharlie Häusler gemacht hat, muss man den 81-Jährigen dann einfach nur sprechen lassen. Fragen sind an diesem sommerlichen Vormittag im Juni nur leichte Leitplanken für einen langen Monolog über das Leben.
Günther Maria Halmer über „Münchner Geschichten“:„Viele wollten so sein wie der Tscharlie“
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Der 81-Jährige ist für die Münchner der Tscharlie – auch nach 50 Jahren noch. Wie der Schauspieler und die Serie das Lebensgefühl der Stadt nachhaltig beeinflusst haben.
Interview von Philipp Crone
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